Morgens halb 3 in der Früh klingelten Wecker verstreut im Einzugsgebiet des unihos. Eine kleine Gruppe angefressene Unihockeyaner genossen in den heimischen vier Wänden den letzten Schluck Wasser bevor es auf die kurze Reise nach Prag an die Unihockey WM ging. An dieser Stelle bedanken sich die Typen bei Mele für den Fahrdienst an den Flughafen Zürich. Merci Mele!
Der Flug war angenehm und konnte für einen kurzen Powernap ausgenutzt werden. Mit dem Car ging es dann in das ***(*) Hotel, was das Fussvolk in der Schweiz wohl eher als knappes **Hotel bezeichnen würde. Anzumerken ist jedoch, dass das Personal äusserst prompt auf die hingewiesenen Mängel reagierte.
Das Betreten der O2 Arena am Nachmittag für das Viertelfinalspiel der Schweiz war ein eindrücklicher Moment. Insgesamt 17’000 Zuschauerplätze warteten besetzt zu werden. Das Spiel wurde zwar nur knapp in der Overtime mit 3:2 gewonnen, dennoch fehlte noch etwas die Stimmung. Im anschliessenden Spiel Tschechien – Dänemark sah dies schon ganz anders aus. Die heimischen Fans machten ordentlichen Lärm (obwohl von einer ausverkauften Arena nicht die Rede sein kann).
Den Abend liess man genüsslich ausklingen und tanzte noch den einen oder anderen V-Step bevor man mit einem Turbo-Taxi zurück ins Hotel befördert wurde.
Am nächsten Tag hatte die Schweizernati Pause, was uns nicht davon abhielt die anderen Viertelfinals zu beobachten und einige Impressionen für den, nächstes Jahr anstehenden, Grossfeldcup mitzunehmen. Am Abend besuchte man das House of Switzerland und genoss den äusserst schlechten Discjockey. Zwei der Truppe meldeten sich danach ab und genossen eine gute Mütze Schlaf wogegen die anderen weiterzogen und sehr gestreut wieder ins Hotel zurückkehrten (was da wohl alles passiert ist?).
Verständlicherweise standen am nächsten Morgen nur zwei der sechs Uniho’s früh auf der Matte und genossen die Stadt bei Sonnenschein. In einem Restaurant abseits der Innenstadt versuchten die beiden die Speisekarte zu interpretieren und bestellten auf gut Glück ein traditionelles Gericht, was trotz einer Sektion nicht vollständig aufgedröselt werden konnte. Da das Gericht sehr schmackhaft war spielte dies eigentlich auch keine zentrale Rolle. Zurück in der Arena schauten die zwei das Platzierungsspiel für Platz 5-8, bevor der andere Teil der Truppe zu den beiden Halbfinals erschien.
Das Spiel der Schweizer gegen die Schweden war wohl eines der Highlights an dieser WM. Die Stimmung war grandios und das Spiel spannend, schwitzige Hände, heisse Köpfe und ein flauer Magen inklusive. Fühlte man sich noch zwei Minuten vor Spielende der Sensation sicher, wurde man beim letzten Penalty wieder auf den Boden der Realität zurückgeholt – schade. Dennoch eine grandiose Leistung unserer Schweizernati an dieser Weltmeisterschaft!
Doch man bemerkte, dass die knappe Niederlage nicht nur die Truppe aus Derendingen niederschlug. Da die Stimmung im Eimer war wurde ein kurzes Nachtessen eingenommen und sich danach schlafen gelegt.
Der letzte Tag in Prag brach an und damit auch der kleine und grosse Final. Leider kam nicht die gleiche Stimmung auf wie noch am Abend zuvor. Eventuell ist dies auch den tschechischen Fans zuzuschreiben, denn das Spiel um Platz drei war mit gut 16’000 Zuschauern fast ausverkauft. Eines muss man aber den Schweizer Fangemeinschaft zugestehen: In Puncto Nationalhymne macht uns so schnell keiner etwas vor. Jeder erhob seine Stimme und versuchte die lahme Sängerin (welche ansonsten eine gute Performance ablegte) etwas mitzuziehen und der Nati zu zeigen, dass man hinter ihr stand.
Im Final wurde aus dem rot-weissen ein eher blau-weisser Sektor. Weiterhin wurden einige Spieler aus dem schwedischen Team ausgebuht und bei einem Tor der Finnen gejubelt, als wäre es ein Schweizer gewesen. Der Zuschauerrekord wurde noch einmal in die Höhe getrieben, sodass an dieser WM über alle Spiele hinweg rund 181’000 Zuschauer gezählt wurden. Was für ein Erfolg für die heissgeliebte Sportart.
Der Abschluss der Reise war ein weniger erfreulicher. Einen von uns hatte es mit einer Magendarmgrippe erwischt und konnte nicht mit der Crew nachhause reisen. Glücklicherweise reisten Freunde mit dem Auto an, wodurch eine Mitfahrgelegenheit organisiert werden konnte und auch unser Gefallener so zurück in die Schweiz gebracht werde konnte. An dieser Stelle bedankt sich der Trupp bei Lucien Wiedmer für den Krankentransport und wünscht dem Erkrankten gute Genesung!