Ligacup 1/32-Final

Ein vollgepackter Unihockey-Sonntag erwartete den gesamten Verein aus Derendingen. Die eigentlich in Mümliswil angedachte erste Runde des «neuen» Herren 3 wurde vom Derendinger Heimrundenkomitee übernommen, dazu am Abend noch das Cupspiel des Fanionteams gegen den Viertligisten Mönchaltorf. Für einige Mitglieder der verschiedenen Teams hiess dies eine Hallenzeit von 8 Stunden und mehr, ein Marathonsonntag.

Speziell lange stand Assistenzcoach Fanky Fankhauser an diesem Sonntag in der Halle. Vor neun Uhr morgens tauchte er in den heimischen Hallen auf, verliess diese erst nach 21 Uhr abends wieder. Ein Marathonmann, unser Assistenztrainer!

Nun aber zum Spiel gegen den Viertligisten. Die Mönchaltorfer hatten in der vorherigen Runde mit Rotäugli bereits einen Zweitligisten aus dem Wettbewerb gekegelt, weshalb der uniho gefasst sein musste, dass ordentlich etwas in diesem Gegner stecken würde. So warnten beide Coaches davor, den Gegner nicht zu unterschätzen.

Das erneut 13 Feldspieler und zwei Torhüter starke Kader des uniho hatte sicherlich genug Reserve, um auf Schwächephasen oder Verletzungen zu reagieren. Die Breite des Kaders ist mittlerweile wohl bekannt und sollte am gestrigen Sonnabend auch von Nöten sein. Früh sah sich der uniho einem 0:2-Rückstand gegenübergestellt. Panik brach keine aus, im Gegenteil: das Team begann bereits nach kurzer Zeit, sich zu pushen und den Weg nach vorne zu suchen. Zwei schnelle Treffer, alles wieder offen. Auf das 2:3 der Gäste folgte auch wiederum der Ausgleich, dann aber begann das Konstrukt des Fanionteams gänzlich auseinanderzufallen. Keine Kommunikation, keine Zuordnung, keine offensive Firepower, Folge: 3:7 Rückstand nach 20 gespielten Minuten.

Nach diesem Startdrittel folgten einige Wechsel beim uniho; auf der Torhüterposition und bei den Feldspielern. Beide Anpassungen waren geplant, und zeigten jede Menge Wirkung. Der uniho schien fokussierter, konzentrierter und stärker. Die Mönchaltorfer zeigten einen körperlich präsenten Auftritt und lieferten einen wahren Cupfight ab, aber auch die Derendinger steckten nicht zurück. Treffer um Treffer holten die Derendinger auf, kamen schliesslich zum 7:7 Ausgleich und hatten keineswegs vor, mit dem Toreschiessen aufzuhören. Auf der Gegenseite machte sich vermehrt Unmut breit. Die Nerven schienen bei den Gästen aus Zürich blank zu liegen, immer mehr Diskussionen fanden statt und Schiedsrichter Jary Dietz sanktionierte diese verbalen Fehltritte strikt. Mehr und mehr Spieler wanderten beidseits in die Kühlbox, mal für eine Reklamation, mal für einen Stockschlag oder zu geringen Abstand. Die Strafen veränderten den Spielverlauf in diesem Mitteldrittel nicht weiter, beide Teams erzielten noch vor dem zweiten Pausentee Tore und der uniho durfte mit einem 9:8 Vorsprung zum zweiten Mal in die Garderobe gehen – die letzten zwanzig Minuten begannen also praktisch bei 0.

Das Spiel war während den letzten zwanzig Minuten auf Messers Schneide. Der uniho legte immer wieder einen Treffer vor, die Mönchaltorfer fanden nun aber auch wieder vermehrt den Torerfolg, nachdem sie im Mitteldrittel nur einen Treffer erzielen konnten. Zwei-Tore-Vorsprung, Anschlusstreffer und dies immer wieder, bis zum Stand von 12:10 für den uniho. Nun fanden auch die Derendinger vermehrt den Weg auf die Strafbank, immer wieder waren es unnötige Strafen, die das Team in Unterzahl zu spielen zwangen. Während einer solchen Unterzahlsituation kam es zum 12:11 Anschlusstreffer, später zum Ausgleich und schliesslich knappe drei Minuten vor Schluss gingen die Zürcher Gäste mit 12:13 in Führung. Den Kopf nicht in den Sand stecken, noch war genug Zeit auf der Matchuhr, aber der harte Kampf sollte sich nicht auszahlen. Einzig ein Schuss ans Aussennetz sollte für die Derendinger noch rausschauen. Kein weiterer Treffer und ein enttäuschendes Cupout in der dritten Runde.

Nun geht es schnellsmöglicht an die Fehleranalyse, bereits in knappen zwei Wochen geht es für den uniho nämlich in der Meisterschaft weiter, mit Partien gegen die Racoons Herzogenbuchsee und Schatrine Bellach im Oberstufenschulhaus Beromünster. Erstmals in dieser Saison also reist das Fanionteam in eine andere Halle, um Kleinfeldunihockey zu spielen. Vielleicht kommt es dem uniho entgegen, dass man sich schnell wieder sammeln muss, und das Ziel Bern 2021 zu Bern 2022 wird, dafür aber die volle Konzentration auf das Meisterschaftsziel Playoffs 2021 gerichtet werden kann.

Heja uniho!

Nicola Kohler, Goalie Fanionteam uniho