Geschlagene 327 Tage musste sich ein Grossteil des Fanionteams des uniho gedulden. 327 Tage, die geprägt waren von Massnahmeverschärfungen, -lockerungen, Aufs und Abs, von Trainings, von abgesagten Partien und von einem Saisonabbruch. Vergangenen Freitag galt es dann endlich wieder ernst, und wie: Im 1/64-Final des Ligacups sah sich der uniho einem Kontrahenten gegenübergestellt, den man nur zu gut kennt. Die Lions aus Oensingen gehören seit einiger Zeit zur 2. Liga Gruppe 2, wie es auch der uniho tut. Dementsprechend gut kennen sich die Mannschaften, obwohl die Oensinger einen deutlich verjüngten Kader haben.
Auf Seite der Derendinger waren die Absenzen von Cedi da Frank furt Heer, Gonzo Gonzales und CJ zu verkraften. Dieser Absenzen zu Trotz: Mit Goalie-Kolly, Levin Lö-Vä Ulrich und Yänu Klein-Bucher Bucher sowie den alteingesessenen Fanion-Team-Spielern stellte der uniho eine Mannschaft, die 13 Spieler umfasste.
Dass der letzte Ernstkampf auf dem Kleinfeld doch schon einige Zeit zurücklag, war den Spielern zu Beginn der Partie anzumerken. Mehr als zwölf Zeigerumdrehungen dauerte es, bis der löchrige Ball ein erstes Mal in einem Netz zappelte. Jubel beim uniho, Führungstor. Torschütze: Nüni Nünlist. Er erkämpfte sich den Ball hinter dem gegnerischen Tor und setzte sich vor das Gehäuse der Oensinger durch, um den Ball in bester Nüni-Manier im Tor zu versenken. Es sollte nicht sein letzter solcher Treffer des Abends bleiben, und die Partie war lanciert. Keine weiteren zwei Minuten vergingen, bis erneut der Mann mit der Rückennummer drei die Hände Richtung Hallendecke streckte und über den zweiten persönlichen Treffer jubeln durfte. Ceunzi hatte den Treffer vorbereitet, das Momentum schien auf Derendinger Seite. Doch drei Minuten vor der ersten Pause verkürzten die Lions auf 1:2. Es blieb bis zum ersten Pausentee bei diesem Resultat.
Aus der Garderobe kamen die Gäste besser; innerhalb von weniger als 200 Sekunden drehten sie den Rückstand und gingen mit einem Tor in Front. Postwendend liess sich der Block um Capitano Abegglen nicht zweimal bitten: Der Mann mit der Captain-Binde legte auf Wini Vincenza auf, der mit einem satten Schuss in die hohe Torecke den Ausgleich zu erzielen vermochte. «Up i krysset», würden die schwedischen Kollegen sagen. Nur 30 Sekunden später liess sich auch der erste Jungspund resultatmässig auf dem Matchbericht verewigen: Klein-Bucher stellte die Führung der Derendinger wieder her, und erhöhte diese zwei Minuten später auf 5:3. Goalie-Kolly durfte sich beim zweiten Treffer einen Assist gutschreiben lassen. In der Folge wog das Spiel hin und her, Vincenza Wini und Zuschauermagnet Stöbi Glauser trafen für den uniho, dazwischen kamen auch die Lions noch einmal zu einem Treffer. 7:4 damit der Zwischenstand nach zwei Dritteln.
Während das erste Drittel noch eines war, in dem es nur wenige Tore gab, änderte sich das nicht nur im Mitteldrittel, sondern auch im letzten Spielabschnitt. Zwei Minuten brauchten die Oensinger, um wieder auf zwei Tore heranzukommen. Eine Wende konnten sie damit nicht einläuten: Nüni Nünlist (auf Vorlage von Ceunzi) und Zuschauermagnet Stöbi Glauser (auf Vorlage von Capitano Abegglen) antworteten innerhalb einer Minute mit zwei Treffern, um dem uniho ein scheinbar beruhigendes Vier-Tore-Polster zu geben. Die Torfolge danach: Oensingen, Nüni Nünlist, Oensingen, Nüni Nünlist und schliesslich Klein-Bucher. Endresultat: 12:7 für den uniho.
So ist das verstärkte Fanion-Team erfolgreich in die Saison 2021/22 gestartet und darf am 1. Oktober bereits wieder im Cup antreten, nach dem am 26.09. die erste Meisterschaftsrunde ansteht. Gegner im Cup: Der UHC Wehntal Regensdorf aus der 1. Liga. Ob es wieder so ein erfolgreicher Abend wird?