uniho.endrunde

Den aufmerksamen Leserinnen und Lesern wird es auffallen; bereits vor ziemlich genau einem Jahr wurde ein Bericht zu den A-Junioren und deren Teilnahme an der Schweizermeisterschaft, auch Endrunde, verfasst.

Den Coup von 2018 konnten die ältesten Junioren auch in diesem Jahr wiederholen – sie holten sich den Gruppensieg souverän mit einer einzigen Niederlage aus den 14 Saisonspielen sowie der besten Offensive und Defensive (Torverhältnis: 114:58) der Gruppe war der Titel eigentlich eine klare Angelegenheit. Eigentlich, denn bis zur letzten Spielrunde (an welcher jeweils zwei Partien ausgetragen werden) lagen die Derendinger nie an der Tabellenspitze. Sie waren zwar immer nah dran, aber der UHC Seedorf, welcher ihnen die einzige Saisonniederlage zufügte, führte mit 11 Siegen und einem Unentschieden die Tabelle einen Punkt vor den Derendinger Junioren an. Dank einem Sieg in der Direktbegegnung im zweitletzten Saisonspiel konnten die Derendinger noch vorbeiziehen und den Titel des Gruppenmeisters verteidigen.

Ein Besuch im Training wurde bereits vor Jahresfrist vom Schreiberling getätigt, dennoch fühlte sich der Besuch dieser Mannschaft ganz anders an als noch im vergangenen Frühjahr. Der Kern des Teams ist zwar geblieben, aber der Wechsel auf der Trainerposition hat klare Veränderungen hervorgerufen. Während sich die Mannschaft auf die vergangene Schweizermeisterschaft akribisch vorbereitete, ist die Stimmung in diesem viel lockerer. Dies könnte durchaus mit dem Trainerwechsel zusammenhängen. Das Trainerduo Hubmann/Bösiger hat die Taktiktafel an den Nagel gehängt. Übernommen hat das Trainerduo Winistörfer/Nünlist, welches auf Grund eines Auslandaufenthaltes und der spielerischen Auslastung als Mitglied des Fanionteams des unihos von Stefan Nünlist jedoch grösstenteils aus Fabian Winistörfer und, vor dessen Dienst für das Vaterland, Briac Ledermann bestand.

So wurde in der vergangenen Saison noch eine viel strengere Linie gefahren als es heute der Fall ist. Trainer Winistörfer lässt die Spieler, wie man so schön sagt, an der langen Leine und sagt dazu: «Die Jungs sind alt genug, als dass sie selbst begreifen sollten, um was es geht und was wir erreichen können.» Der neue Trainer setzt also auch auf die Selbstständigkeit seiner Equipe und versucht diese bereits ein Stück weit auf den Alltag bei den Herren-Teams vorzubereiten. Auch da gilt es, dass die Spieler sich an der eigenen Nase, oder dem eigenen Stock, nehmen müssen und auch ohne Belehrung oder Bestrafung zeigen müssen, was sie können.

Dass dieses Prinzip aber bei jungen Erwachsenen nicht immer gleich gut funktioniert ist im Training sichtbar. Die Jungs lachen und sind nicht unbedingt auf ihre Aufgaben konzentriert. Während sich der Torhüter bereit macht, um sich mit Schüssen eindecken zu lassen, passen sich die Spieler in einer Übung das Spielgerät zu. Die Aufgabe wird nicht allzu ernst genommen, der Trainer lässt die Übung dennoch weiterlaufen und anschliessend seinen Torwart die Spieler ermahnen, dass sie sich doch fokussieren sollen und daran denken, was für eine Aufgabe am Wochenende vom 13. Und 14. April auf sie wartet. Anschliessend spricht auch der Coach noch mit seinen Spielern, was dem Schreiberling die Möglichkeit gibt, sich noch kurz mit Torwart Michael Ziegler zu unterhalten.

Auch dem wohl stimmlich stärksten Spieler ist die Veränderung aufgefallen. Der fehlende Fokus und die fehlende Einsatzbereitschaft waren auch im Vorfeld der entscheidenden letzten Runde zu spüren. Auch jetzt sagt er, dass die Stimmung ganz anders als im vergangenen Jahr ist.

Nichtsdestotrotz hat dieses Team an ebendieser letzten Runde der Saison gezeigt, was es drauf hat, und dass es, wenn es hart auf hart kommt, den benötigten Extragang findet, um die entscheidenden Siege einzufahren. Genau mit dieser Einstellung sollte die Mannschaft auch an die Endrunde nach Lausen fahren. Mit White Horse Lengnau und DT Bäretswil warten zwei grosse Kaliber auf das Team. Beide Teams spielten eine souveräne Saison und dürfen sich berechtigte Hoffnungen auf den Titel als Schweizermeister machen. Doch auch die Jungs vom Unihockey Derendingen sind natürlich alles andere als Kanonenfutter. Nach dem dritten Platz im Vorjahr und dem damit verbundenen Vize-Vize-Schweizermeistertitel hat das Team Blut geleckt.

Das bestätigte auch Trainer Winistörfer im Gespräch. Die Erwartung sei bei ihm selbst auch gewesen, dass man den Gruppensieg aus dem Vorjahr wiederholt und an der Endrunde möglichst noch mehr als die Halbfinalqualifikation erreicht. Für dieses Ziel braucht es ein Team, welches nicht auf einzelne Spieler angewiesen ist, sondern als Kollektiv funktioniert. Genau ein solches Team steht dem Coach zur Verfügung. Spielerisch rage zwar der erste Block um die Spieler Ledermann, Hubmann und Bucher heraus, jedoch hat jeder Spieler in dieser Saison Tore erzielt und vorbereitet, was die Tiefe des Kaders eindrücklich aufzeigt. Auch das Captain-Amt sei keines, welches ein Spieler benötigt, der spielerisch herausragt, sagt der Coach weiter. Er habe keinen Totti oder Gerrard in seinem Kader, die herausragen und Identifikationsfiguren sind, sondern ein wunderbar funktionierendes an verschiedenen Charakteren, welche das Team gegenseitig tragen. Die Kombination toller Feldspieler wird mit dem herausragenden Torhüter Michael Ziegler abgerundet. Seit Jahren zählt er in seiner Alterskategorie zu den Besten auf seiner Position und weckte damit auch schon das Interesse der grossen Vereine aus der Region.

Im Endeffekt wird es aber nicht nur spielerisch herausragende Leistungen brauchen, sondern auch viel Kampfgeist, Moral und Mut, um an den Meisterschaften die Leistungen vom Vorjahr wiederholen oder sogar übertreffen zu können.

Die Spielzeiten der Derendinger im Überblick:

Ort: MZH Stutz in Lausen (BL)
Samstag, 13.04.2019
13:00 Uhr Unihockey Derendingen – White Horse Lengnau
15:00 Uhr DT Bäretswil – Unihockey Derendingen
Sonntag, 14.04.2019
10:30 Uhr Sieger Gruppe 1 – Zweiter Gruppe 2 (Halbfinal 1)
11:30 Uhr Sieger Gruppe 2 – Zweiter Gruppe 1 (Halbfinal 2)
12:30 Uhr Dritter Gruppe 1 – Dritter Gruppe 2 (Spiel um Platz 5)
14:00 Uhr Verlierer HF1 – Verlierer HF2 (Spiel um Platz 3)
15:00 Uhr Gewinner HF1 – Gewinner HF2 (Spiel um Schweizermeistertitel Junioren A)

An dieser Stelle den Junioren A viel Erfolg und Heyja uniho!