Seit dem Ausbruch des Corona-Virus und den damit verbundenen Folgen konnte von Normalität, auch im Trainingsbetrieb des uniho, keine Rede sein. Trainingsausfall, Aussentraining, Hallenbenutzung ohne Garderoben und wieder Aussentraining – so verliefen die vergangenen fünf Monate für die Spielerinnen und Spieler des uniho. Bis zur vergangenen Woche: Mit dem Schulstart wurde auch die Hallennutzung – zwar weiterhin ohne Zugang zu den Umkleidekabinen – dem Unihockey Verein wieder ermöglicht. Uniho’s back, und wie!
Am vergangenen Montag begann die Woche der Wahrheit für die Herrenteams des uniho. Mit einem Training für den Grossfeldcup startete die aus allen drei Herrenteams zusammengewürfelte Equipe in diese Woche, da am Donnerstag bereits die Partie in Wohlen AG anstand. Das eine Testspiel der Vorwoche gegen Biberist aktiv war leider nicht ausreichend genug, um das Team auf dieses Spiel vorzubereiten. Die Erwartungen waren – gemessen an den Umständen – gross, konnte im Vorjahr derselbe Gegner Virtus Wohlen bereits aus dem Grossfeldcup geworfen werden. Was vor Jahresfrist noch sensationell war, sollte dieses Jahr wiederholt werden, dementsprechend wurde die Vorbereitung mit diesem zusätzlichen Training intensiviert.
Virtus Wohlen – uniho 7:3
Das Spiel mit je fünf Feldspielern ist für den Kleinfeldverein Derendingen nach wie vor ungewohntes Terrain. Die Importanz der taktischen Komponente und das ausserordentlich entscheidende Positionsspiel, sowie die Platzverhältnisse sind gewöhnungsbedürftig. Dennoch war die Vorfreude auf die Partie bereits bei der Besammlung in der Mitte zu spüren. Jeder einzelne Spieler versprühte eine Menge gute Laune, da nach fünf Monaten wieder einen Ernstkampf bestreiten zu können motivierte unheimlich. So nahmen die knapp 20 Spieler die Reise ins ferne Aargau auf sich, um an gleicher Stelle wie im Vorjahr gegen denselben Gegner anzutreten. Der damalige Siegtorschütze Fanky Fankhauser, der die Derendinger in der Overtime in Runde 2 geschossen hatte, stand hinter der Bande und wollte das Team zum Sieg coachen. Eine schwierige Aufgabe, wenn man die kurze Vorbereitung und die ausserordentlichen Umstände berücksichtigt.
Lange brauchten die uniho.Grossfeldjungs aber nicht, um ins Spiel zu kommen. Nach etwas mehr als fünf Minuten konnte Cedi da Frank furt Heer den uniho mit einem wuchtigen Schuss via Lattenunterkante in Führung bringen. Die Vorlage erhielt er vom blonden Blitz Knick Knack. Der optimale Start jedoch verlieh dem Team keine Flügel, sondern schien das Team eher zu hemmen. Die Grossfeldexperten von Virtus Wohlen antworteten nur eine Minute später mit dem Ausgleichstreffer und sollten vor der ersten Sirene noch zwei weitere Male einnetzen. So ging der uniho mit einer 1:3-Hypothek in die erste Pause.
Nach der ersten Drittelpause waren weiterhin die Aargauer die spielbestimmende Mannschaft. Immer wieder waren es individuelle Fehler der Derendinger oder Unsicherheiten, die den Wohlenern Möglichkeiten eröffneten. Sie wussten diese auszunutzen und erzielten den vierten Treffer, bevor der blonde Blitz Knick Knack in der 26. Minute die Hoffnung des uniho wieder zurückbrachte. Mit seinem Treffer verkürzte er den Rückstand wieder auf zwei Treffer. Nur kurz hielt sich jedoch die Freude über den zweiten Treffer. Die Aargauer hatten wieder eine Antwort parat; das 5:2. Noch vor Ende des zweiten Drittels gelangen den Aargauern zwei weitere Treffer. Nicht mehr nur zwei Tore fehlten nun, sondern deren fünf. Spielstand nach 40 Minuten: 7:2.
Die uniho-Equipe hatte sich aber noch nicht aufgegeben. Schliesslich sind fünf Tore in einem Drittel ohne Probleme möglich, aber der uniho musste es wie so oft über den Kampf richten. Offensiv und kämpferisch eingestellt starteten die Spieler ins letzte Drittel und kamen durch Böse Croissant Bösiger zum dritten Treffer, weiterhin waren noch rund 11 Minuten zu spielen. Das Spiel wurde in der Folge ruppiger, die Schiedsrichter mussten vermehrt eingreifen und die Wohlener wanderten immer und immer wieder auf die Strafbank. Trotz sechstem Feldspieler und damit verbundener teilweiser dreifacher (!) Überzahl konnte das uniho.Grossfeldcupteam aber nicht mehr am Resultat rütteln. Zu wenig fantasievoll war die Offensive, um noch weitere Treffer zu erzielen. Damit endete die Grossfeldsaison in diesem Jahr für den uniho bereits nach 60 effektiven Spielminuten wieder. Gleichwohl ist der Grossfeldcup immer mit einem Erfahrungszuwachs verbunden und stärkt den Zusammenhalt teamübergreifend. So kann auch aus einer Niederlage Positives gewonnen werden.
Uniho.trainingsweekend
24 Stunden nach dem Anpfiff zur Cuppartie in Wohlen traf sich das Fanionteam des uniho bereits wieder in der Mitte zu Derendingen. Es stand jedoch kein gewohntes, normales Freitagstraining an. Mit Unihockey Mümliswil war ein Erstligist zu Gast in der Mitte, um gegen die Derendinger Zweitliga-Equipe ein Testspiel zu bestreiten. Das Testspiel bildete für die Spieler des Fanionteams den Auftakt zum intensiven Trainingsweekend. In den vorangegangenen Jahren reiste man jeweils am Freitag nach Sumiswald oder Schaffhausen ins Trainingsweekend und liess den Abend dort gemütlich bei einem Hopfensäftlein ausklingen, nicht so 2020. Corona geschuldet verbrachte man das gesamte Wochenende in der heimischen Umgebung und trainierten in der eigenen Halle, mit ebendiesem Testspiel als Startschuss.
Das Fanionteam des uniho zeigte sich als alles andere als Kanonenfutter. Die regelmässigen Playoff-Teilnehmer aus dem Thal konnten die aufsässigen Derendinger während den gesamten 60 Minuten nie wirklich distanzieren, bis kurz vor Schluss war die Partie sogar unentschieden, bis die Mümliswiler doch noch den 11:10 Siegtreffer erzielten. Das Resultat ist ein Achtungserfolg, auch wenn der Spielstand nur zweitrangig war. Es ging vor allem darum, sich in den neu formierten Linien zu finden und mit einem überaus starken Gegner zu messen.
In der Vorwoche fand bereits ein Test gegen den UHC Oekingen statt. An dieser Stelle noch gute Besserung an die brüchige Nase des Herrn Kissling, wir hoffen, dass du dich schnell erholst und bald wieder dem löchrigen Ball nachjagen kannst. Die Videoaufnahmen ebendieses Testspiels sollten am frühen Samstagmorgen ausgewertet werden. Es war der erste offizielle Termin des Trianingsweekends, der für alle Teilnehmenden auf dem Programm stand. Technische Komplikationen führten jedoch dazu, dass diese Auswertung zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden wird.
So änderte sich das Programm und es stand zunächst ein lockeres Footing auf dem Programm. Die vormittäglichen Temperaturen erlaubten ein angenehmes Warmlaufen, bevor das erste Hallentraining des Wochenendes anstand. Nach der Vormittagseinheit war eine Stärkung notwendig, die das Team in Form von Spaghetti Bolognese im Höfli geniessen durfte. Die Stärkung war definitiv notwendig, nach einem zweistündigen Nachmittagstraining nämlich begab sich das Team zum TCS-Camping in Solothurn, wo eine Einführung ins Stand-Up-Paddle-Fahren folgte. Trotz einiger Tauchgänge und zittrigen Beinen war dieser Programmpunkt definitiv unterhaltsam und eine gefundene Abwechslung zum Hallentraining. Nach dem Abendessen im Restaurant Pier 11 liess das Team den Abend anschliessend in der uniho.WG an der HMBS57 gemütlich ausklingen. Spät zu Bett gingen nur wenige Spieler, am Sonntag war das Programm nämlich wieder gedrängt.
Um 07.45 Uhr besammelten sich die Spieler in der Mitte, um gemeinsam in der Bäckerei Laube zu frühstücken. Zwei Individuen jedoch konnten sich jedoch nicht mit dieser frühen Zeit anfreunden. Nach dem grosszügigen Frühstück stand das letzte Hallentraining an. Das im Vorjahr entwickelte Dreieckunihockey wurde wiederum ausgeübt, bevor die Mannschaft sich auf nach Balsthal machte, wo mit einer Wanderung der letzte sportliche Programmpunkt des Wochenendes anstand. Die müden Beine schürten bei den Spielern die Erwartung, dass das Trainerduo bei der Auswahl der Wanderroute gnädig gewesen sein könnte. Schnell aber mussten die Spieler mit der Ernüchterung umgehen, dass das Trainerduo Funky Fresh und Wuzzi alles andere als gnädig war. Der steile Anstieg war vor allem über Treppen zu bewältigen, immer wieder waren aus dem Rudel junger Männer frustrierte Schreie oder Fluche zu hören, der Schweiss floss in Strömen. Literweise Flüssigkeit mussten die Jungs wieder aufnehmen, um einen allfälligen Kollaps zu verhindern. Nicht ganz allen gelang dies jedoch wunschgemäss; nach der Hälfte der Wanderung musste einer der Spieler kapitulieren und sich von den Trainern zum Zielpunkt transferieren lassen. Nach knappen zwei Stunden erreichten auch die restlichen Vereinsmitglieder erschöpft den Zielpunkt, wo die Trainer mit einer verdienten Erfrischung und einem vorbereiteten Feuer warteten. Nach dem Essen und einer grosszügigen Pause ging es wieder zurück nach Derendingen, von wo die Spieler individuell nach Hause reisten.
Ein weiteres Trainingsweekend ist somit Geschichte und trotz ausserordentlichen Umständen darf es als äusserst erfolgreich und unterhaltsam angesehen werden. Diejenigen, die sich an einem Polterweekend befanden dürften sich noch lange ärgern, dass sie nicht Teil dieses Folterweekends waren. Vielen Dank allen, die zu diesem Wochenende in irgendeiner Weise beigetragen haben und speziell den beiden Coaches, die mit der Organisation ganze Arbeit geleistet haben. Merci!
Uniho’s back, back again!
Nicola Kohler, Goalie Fanionteam uniho