Ligacup 1/64-Final uniho – STV Murgenthal

Während vor rund einem Jahr noch 120 Zuschauerinnen und Zuschauer die Galerie der Mitte schmückten und das Ligacup-Spektakel zwischen dem uniho und Erstligist Kulm verfolgten, standen die Zeichen vor dem ersten Auftritt im Ligacup 2020/21 deutlich anders. Die Partie gegen Gruppenkontrahent Murgenthal fand vor 0 Zuschauern statt, stimmungsmässig erinnerte dies eher an ein Testspiel als eine Ligacuppartie zwischen zwei Zweitliga-Teams.

Uniho – STV Murgenthal 11:9 (2:3, 4:3, 5:3)

Erstmals seit geraumer Zeit genoss das Fanionteam des uniho ein Freilos in der ersten Cuprunde. Die ohnehin spezielle Saisonvorbereitung wurde dadurch noch etwas länger, was der Mannschaft zusätzliche Zeit gab, um neue oder zurückgekehrte oder wiedergenesene Spieler ins Team zu integrieren. Das grosszügige Kader des Fanionteams musste während der Woche jedoch einen Rückschlag verkraften; Capitano Abegglen hatte sich im Montagstraining eine Verletzung am Oberschenkel – man spricht von einem Pferdekuss, den er abgekriegt hat – zugezogen und konnte die Hallenschuhe nicht schnüren. Da aber Coach Ackermann sich nicht fit fühlte und sich deshalb für das Cupspiel abmeldete, durfe Capitano Abegglen unserem anderen Trainer Fanky Fresh Unterstützung bieten. Weiter hatte sich Publikumsspieler Stöbi Glauser am Mittwoch eine leichte Schulterverletzung zugezogen, konnte aber den Stock doch mit beiden Händen halten. Der Tiefe des Kaders sei Dank konnte der uniho dennoch mit einem 12-Mann-starken Kader auflaufen und sich mit dem Ligakonkurrenten messen.

Genug des Vorgeplänkels nun, es wurde ja schliesslich noch während 60 effektiven Spielminuten Unihockey gespielt. Der Start in die Partie war von beiden Seiten eher verhalten, es dauerte fast zehn Minuten, bis ein erstes Mal eine Spielerbank jubeln durfte: Murgenthal ging in Führung und der Startschuss war gefallen. Nur knapp 80 Sekunden später nämlich durfte auch das Heimteam ein erstes Mal jubeln; Neuverpflichtung CJ Giorgio Jay Z erzielte auf Vorlage des Kniespezialisten Vincenza Wini den Ausgleich. Sein erstes Tor im uniho.Dress animierte Stöbi Glauser den Ball aus dem gegnerischen Tor zu fischen, um diesen nach Spielschluss dem Torschützen zu überreichen. In der Folge kam der uniho mehr und mehr ins Rollen, nach rund 13 Minuten war es Ballholer Stöbi Glauser persönlich, der den uniho nach einem schönen Solo erstmals in Führung schoss. Murgenthal reagierte jedoch noch vor der ersten Pause mit zwei Treffern und ging so mit dem knappstmöglichen Vorsprung in die Katakomben.

Im zweiten Spielabschnitt waren es wiederum die Murgenthaler, die als erste ins Schwarze trafen. Erstmals lag der uniho also mit zwei Toren im Hintertreffen, doch die Linie um Neuzugang CJ Giorgio Jay Z liess wiederum aufhorchen; Knie Vincenza Wini traf auf Vorlage des Frischlings zum Anschlusstreffer nur wenige Sekunden nach dem vierten Murgenthaler Tor. Auch auf das 3:5 reagierte diese Linie; Es war zum zweiten Mal Neuzugang CJ (in der Folge wird nur noch diese Kurzversion des Namens angegeben), der zum Jubel ansetzen durfte. Das muntere Hin und Her ging weiter, die Murgenthaler stellten auf 4:6, bevor sich auch eine andere Linie in der Plusspalte des Statistikblattes verewigte; Rückkehrer Dex Kiener erzielte den neuerlichen Anschlusstreffer nur wenige Minuten nachdem er mit schmerzendem Ellbogen zu Boden ging. Der uniho machte nun genau das, was ihn ausmacht: Kämpfen und mit Emotionen spielen. Die immer ruppigere Gangart kam den Derendingern ganz klar entgegen, die harte Vorbereitung und das viele Kondi-Training begannen sich auszuzahlen, und noch vor der zweiten Pause erzielte der Mann des Spiels – genau, Neuzugang CJ – den Ausgleichstreffer. Hattrick im ersten Spiel? Der neue Mann fühlt sich offensichtlich wohl in weiss-schwarz-orange und darf bereits ein erstes Mal den MVP-Hut mit seinem Namen schmücken.

Für den letzten Spielabschnitt war die Marschrichtung klar: Weiterhin hart arbeiten, den Gegner zermürben und das Spiel mit Emotionen spielen. Einer nahm sich das zu Herzen, der zuvor nicht durch übergrosse Wachsamkeit auf sich aufmerksam machte: Wysu Wyss. Nach dem Spiel sollte er die Aussage „die ersten 20 Minuten auf der Bank geschlafen, die zweiten 20 auf dem Spielfeld und dann bist du wach geworden“ mit den Worten „Ig bruche haut mini ziit“ bestätigen. Als er aber erst wach war, ging der Spass so richtig los. Mit zwei Treffern in den ersten drei Minuten (assistiert von seinen Linienkollegen Nüne Nünlist und Dex Kiener) brachte er den uniho auf die Siegerstrasse. Es standen aber noch rund 17 Minuten auf der Uhr, jede Menge Zeit also für eine Aufholjagd durch das Auswärtsteam. Auf Treffer Nummer Sieben der Murgenthaler antwortete Sniper Nüne Nünlist mit einem Tor vorbereitet durch Dex Kiener. Auf einen erfolgreichen Penalty der Gäste war es dann Zuschauermagnet Stöbi Glauser mit einem stinkfrechen Freischlag, welcher eine weitere Antwort bereithielt. Das 11:8 durch Knieverdreher Vincenza Wini war der endgültige Genickbruch für die Murgenthaler, daran änderte auch ihr neunter Treffer nichts mehr und der uniho darf mindestens noch eine zweite Cuppartie spielen im diesjährigen Ligacup.

Ein wahrhaftiger Arbeitssieg war es an diesem schönen Spätsommer- oder Frühherbstfreitag, es war noch nicht alles ideal beim uniho, aber das Resultat hat gestimmt.

Was war denn da noch mehr?

Ja was war denn da noch? Für einmal keine sportliche Aktivität, oder zumindest nicht primär. Nur wenige Stunden nach dem Cupheimspiel trafen sich die meisten Spieler und noch viele weitere Vereinsmitglieder bereits wieder im Waldhaus zu Luterbach. Für einen Mann des uniho war es ein ganz spezieller Tag: Presidente Hans Hänsli feierte mit einer grossen Festgemeinde seine Hochzeit, passend zu seinem Beruf und seiner Leidenschaft im Wald. Ein Tag, den er ganz sicher nie vergessen wird und auch vielen Anderen vom uniho bestens in Erinnerung bleiben wird. Bei den nachmittäglichen Aktivitäten wurde Holz gehackt, Unihockey gespielt, es wurden Dartspfeile geworfen und noch viel mehr. Zu Livemusik wurde das fantastische Abendessen verdaut, bevor die uniho.festgeniesser das Fest endgültig übernahmen.

Euch beiden, liebe Julia und lieber Hans, wünschen wir schon jetzt alles Gute für die bevorstehende Ehe und danken euch ein weiteres Mal herzlichst für diesen wunderschönen und rundum gelungeneren Tag!

Nicola Kohler, Goalie Fanionteam uniho