9. Runde – Herren I – Lüterkofen

Wie bereits die letzten Jahre standen wir vor der letzten Runde mit dem Taschenrechner in der Hand und rechneten Szenarien durch, wer wen schlagen müsste, damit wir es noch an die Tabellenspitze und somit in die Playoffs schaffen würden.
Aber diese Rechnerei ist wie Lotto spielen, am Schluss kommt es(meist) anders als erhofft.

Uniho : UHC Riehen 5:7

Bereits bei der letzten Partie mussten wir den Baslern Punkte lassen. Dies sollte sich an diesem Sonntag ändern, denn wir brauchten diese Punkte unbedingt, damit unser Szenario aufgehen würde.

Man startete schlecht in die Partie, stand zu weit weg vom Gegner und kassierte Gegentore. Diesen Toren rannte man dann im Verlauf des Spiels allezeit hinterher. Als wir dann auf 4 gegen 3 umstellten, konnten auch unsere Leistungsträger keinen Unterschied mehr machen. Einerseits waren unsere Abschlüsse eine Katastrophe und andererseits standen bei Riehen Spieler mit eisernen Lungen und «Scheiche wie Eiche» auf dem Feld. Eine echt gute Verteidigungsleistung der Basler!
Dass ihnen dann bei Ballgewinnen die Kraft ausblieb und aufs leere Tor einzuschieben, verhinderte einen höheren Endstand.

Aus die Maus… auch mit dem besten Taschenrechner der Welt war es nicht mehr möglich. Die Stimmung in der Garderobe war zwar gedämpft, aber wir hatten auch schon schlimmere Momente.

Die Pause wurde genutzt, um mit den vielen anwesenden Fans zu schwatzen und zu lachen. Ein richtig gemütlicher Unihockeyfamiliensonntag, welcher die Niederlage irgendwie zu verschmerzen wusste.

Uniho : Unihockey Lohn 9:4

Die Partien gegen Lohn gingen in der Vergangenheit jeweils zu unseren Gunsten aus. Dies sollte sich auch an diesem Sonntag nicht ändern. Schnell stellten wir den Score auf ein 3:0. Danach liessen wir jedoch, wie bereits Riehen im ersten Match, zu viel Platz offen zum Mann. Dies nutzten die Lohner kaltschnäuzig aus und verkürzten.

Schon seit jeher sind die Spiele zwischen dem Uniho und Lohn hart umgämpft, was jeweils eine gute Schiedsrichterleistung benötigte, um das Ganze im Rahmen zu halten. Trotz der eher mangelhaften Linie des Unparteiischen wurde es an diesem Sonntag aber nicht unnötig hart.

Man merkte, dass es in diesem Match für beide Seiten um nichts mehr ging und man einfach noch Freude am Unihockeyspiel zeigen wollte. Bis zu diesem Zeitpunkt verriet nur die Captainbinde an einem mittlerweile ungewohnten Arm und ein Plakat auf der Galerie, dass es doch nicht nur ein letzter Match der Saison sein sollte.

12 Sekunden vor Schluss geschah, was nur der Sport zu schrieben weiss. Coach Glauser nahm beim Spielstand von 8:4 ein Timeout und schickte Simu allein auf das Feld, welcher unter grossem Applaus von der ganzen Halle verabschiedet wurde.
Mit Pipi in den Augen blieb dieser mit grosser Verwunderung nach dem Timeout mutterseelenalleine auf dem Feld (ja auch ohne Torhüter), wobei die Lohner wieder komplett aufgestellt waren.

Was nun passierte, war eine Geste der grösseren Art. Der Ball wurde dem Ex-Capitano übergeben und er durfte sich den Weg durch die Abwehr «kämpfen» und ein letztes Mal einnetzten. Schön durfte mein letzter Match gegen euch sein!

Viele ganze Sätze sind danach nicht gefallen und auch jetzt ist es schwer diese Erfahrung in Worte zu fassen. Merci den Fans und vor allem – Danke Boys für die gut zwei Jahrzehnte geiles Unihockey!

Ein letztes Mal für den Uniho,
Capitano Abegglen