Als sich das Fanionteam des uniho um neun Uhr in der Mitte besammelte, war der Ball in der Halle für das junge Drittteam des Vereins bereits angespielt. Vom Spitzenkampf der Fünftliga-Equipe konnte man knapp noch das Startbully und die ersten Momente verfolgen, bevor die Mannschaft noch ohne Trainer Ackermann – er sollte von Routinier Gonzo Gonzales unterwegs mitgenommen werden – die Reise ins Luzernische in Angriff nahm. Die dreiviertelstündige Anfahrt hatte allem voran den positiven Effekt, dass dem nebligen Wetter in der Heimat entflohen werden konnte.
Uniho : TV Grosswangen 8:6
Die erste Partie des Tages galt es gegen den Gastgeber des Tages zu bestreiten. Die Grosswangener konnten aber nach einer roten Karte nicht auf ihren – der Schreiberling vermutet dies hier einfach ganz frech – Topskorer zurückgreifen, der beide Partien des Tages auf Grund der damit verbundenen Sperre nur als Zuschauer miterleben durfte. Dass die Heimmannschaft trotz, oder gerade wegen dieser Schwächung keinesfalls auf die leichte Schulter zu nehmen war, betonte Trainer Ackermann in der Garderobe vor der Partie. Angeschossene Tiere sind besonders gefährlich, oder so ähnlich, lautet bekanntlich ein Sprichwort (auch eine ausführliche Recherche seitens Schreiberlings konnte die effektive Form des Sprichworts schlüssig eruieren). Nun denn, es galt ja auch noch Unihockey zu spielen, und dies taten die Grosswangener zu Beginn der Partie mit mehr Überzeugung – oder Intelligenz. Ein Fehlpass der uniho-Defensive brachte dem Gegner schon nach etwas mehr als einer Zeigerumdrehung den Führungstreffer – nicht der Start, den man sich gewünscht hatte.
Doch die uniho-Equipe fing sich wie so oft in dieser Saison und liess sich nicht beirren. Routinier Gonzo Gonzales auf Vorlage von Überroutinier Bob Ackermann und Böse Croissant Bösiger auf Vorlage von Leutnant Nüni Nünlist drehten die Partie binnen 48 Sekunden zugunsten der Wasserämter. In der Folge aber kam der Gastgeber wieder vermehrt zum Spielen, einen Penalty konnten die Luzerner zwar nicht verwandeln, mit einem verdeckten Weitschuss aber gelang wenig später der Ausgleich.
Noch vor der Pause liess sich Torhüter Kohler bei einer Kontersituation übertölpeln und später ein weiteres Mal bezwingen. 2:4 zur Pause, eine Steigerung war notwendig, um die geforderten vier Punkte mitnehmen zu können und wieder ein Wörtchen um die Tabellenspitze mitreden zu können.
In der zweiten Hälfte jedoch war zunächst – wieder einmal zum Start einer Halbzeit – der Gegner wacher und besser. Die nächsten beiden Tore sollten die Grosswangener erzielen, was auf der Anzeigetafel ein 2:6 zuungunsten der Derendinger zur Folge hatte. Nun war eine ganz grosse Wende gefordert. In Minute 27 fasste sich Schrauber Mosi Mosimann ein Herz, schloss ab und traf. Es war der Startschuss zur Aufholjagd, die von der dritten Linie mit dem Schrauber, Routinier und Überroutinier, angeführt wurde. Routinier Gonzo Gonzales, wiederum Schrauber Mosi Mosimann und anschliessend ein in der Statistik verloren gegangener Torschütze (auch der Schreiberling kann sich nicht erinnern, wer der Schütze des sechsten Treffers war) führten die Mannschaft wieder heran und den Ausgleich herbei.
Grosswangen, nach einer Niederlage gegen Mümliswil unter Zugzwang, wollte man sich weiterhin nach vorne orientieren, ging in der Schlussminute volles Risiko, ersetzte den Torhüter durch einen vierten Feldspieler und wurde von Drehschussgott Kuenz Küenzi eiskalt bestraft. 17 Sekunden vor dem Ende durfte sich Stöbi Zuschauermagnet Glauser in seiner Lieblingsdisziplin üben; dem Penaltyschiessen. Wie gewohnt liess er sich diese Chance nicht entgehen und setzte mit dem 8:6 den Deckel auf die Partie. Ein wichtiger, verdienter und hart erkämpfter Sieg.
Nebst dem Lob an die Mannschaft gilt es auch ein spezielles an Schiedsrichter Giovanni Orlando auszusprechen, der mit seiner tadellosen Leistung zu keinem Zeitpunkt auch nur den Hauch einer Diskussion über einen Entscheid aufkommen liess.
Während der zwei Spiele andauernden Pause erreichte die Mannschaft eine gute Nachricht aus Derendingen; die dritte Mannschaft hatte sich in beiden Spielen als Sieger auf dem Matchblatt eintragen lassen und steht damit seit heute an der Spitze der Tabelle. Herzliche Gratulation!
Uniho : BTV Bern 5:5
Die zweite Partie des Tages stand im Zeichen der Revanche gegen den uniho. Die Berner waren in der ersten Saisonbegegnung der beiden Mannschaften alles andere als glücklich mit einer Schiedsrichterentscheidung und dem Endresultat von 6:5 für die Derendinger. Mit einem Vollerfolg gegen die Grosswangener vor zwei Wochen hatten die routinierten Berner aufhorchen lassen; es galt auf der Hut zu sein.
Wie aber bereits gewohnt ist der Start für das Fanionteam des uniho alles andere als eine Paradedisziplin. Nach nur etwas mehr als zwei Minuten gingen die Berner in Führung. Ein eigentlich harmloser flacher Backhandschuss erwischte Goalie Kohler auf dem falschen Fuss.
Fast zehn Minuten später waren es wieder die Hauptstädter, die jubeln durften. 2:0, wieder war eine Aufholjagd gefordert. Den Grundstein dieser legte in der 18. Minute Frank furt Cedi da Heer, der den Ball einfach mal vor das Tor der Berner brachte, von wo dieser via Fuss des Verteidigers in die Maschen kullerte. Glücklich aber bitternötig war dieser Treffer. Mit 1:2 ging es auch in die Pause, die uniho-Equipe durfte den zweiten Durchgang dann mit einem Mann mehr für rund 40 Sekunden beginnen.
Die Überzahlsituation sollte zwar nicht ausgenutzt werden, in der 23. Minute stand es dennoch 2:2. Stöbi Glauser zeichnete sich für den Ausgleich verantwortlich.
In der Folge wurde die Gangart der Partie ruppiger, immer mehr wurde auch auf Schiedsrichter Jary Dietz eingeredet, der dies allerdings sanktionierte; in Überzahl konnte Frank furt Cedi da Heer die Wasserämter ersmtals in Führung schiessen, Leutnant Nüni Nünlist in Unterzahl diese ausbauen und Wysu Wyss stellte nach einer tollen Kombination in der 33. Minute sogar auf 5:2. Die Hauptstädter steckten aber genau so wenig auf, wie es die Derendinger in beiden Tagespartien getan hatten.
Binnen einer Minute konnten die Berner das Skore bis auf ein Tor ausgleichen, weniger als zwei Minuten vor Schluss musste dann Capitano Abegglen auf die Strafbank; es war der eine Stockschlag zu viel, der zu dieser Strafe führte. In doppelter Unterzahl kämpften die Derendinger, opferten sich auf, blockten Schüsse, konnten aber 20 Sekunden vor Schluss den Ausgleich nicht mehr verhindern. Es sollte der letzte Treffer der Partie bleiben.
So erfreute sich die Mannschaft ob drei Punkte, und wie es der Tages-MVP Mosi Mosimann passend sagte; drei Punkte sind besser als null! Auch besser als zwei und besser als einer, aber das nur beiläufig.
Noch vier Partien sind ausstehend und weiterhin ist die Gruppe 2 äusserst eng und spannend. Noch ist vieles möglich und die Derendinger haben sich mit den heutigen Resultaten in die oberen Regionen der Tabelle gespielt. Am 1. März geht es in Oensingen weiter, wir hoffen auf viel Unterstützung!
Nicola Kohler, Goalie Fanionteam