5. Runde – Kappelen – Herren I

Mit allgemeiner Abneigung und allerlei Tiraden begegnete ein Vereinsmitglied dem Schreiberling nach dessen verspätetem und für einmal in etwas anders formulierter Form geschriebenen Bericht der 4. Runde in Lohn. Zum guten Glück war dies, so zumindest erhofft es sich der Schreiberling, mit einer ordentlichen Prise Humor gesegnet. Falls nicht, dann stört sich dieser an dessen ebenso wenig.

Nun denn, am 4. Advent wurde nicht nur in Katar Fussball, sondern auch in Kappelen (spannendes und sehenswertes) Unihockey gespielt. Anstatt WM-Final vor 80’000 Zuschauer:innen mit Mbappé und Messi hiess es aber 2.-Liga-Kleinfeld-Unihockey vor 50 Zuschauer:innen mit Nünlist und Bucher. Auch schön, und zumindest nicht ganz so kommerzialisiert.

So, nun ist aber wirklich fertig mit dem Moralapostelspiel, sonst gibt es dann wieder rüge vom Routinier… 5. Runde, das Fanionteam hatte nach vier Runden 11 Punkte auf dem Konto und gehörte zum Spitzenquintett. Nun galt es am vierten Advent noch einmal aus allen sechs Zylindern (dazu später mehr) zu feuern und mit einer weiteren Vier-Punkte-Runde in der Spitzengruppe zu verbleiben. Kein einfaches Unterfangen, die Gegner: Tramelan und Mümliswil.

Uniho : UC Tramelan 8:5

Nicht im neuen, aber im gekürzten Kleid erschien der uniho in der Halle in Kappelen. Der «Eingang für Sportler» wurde gekonnt ignoriert und stattdessen das Entrée für die gesamten Hallengänger:innen benutzt. Sechs Feldspieler (richtig, deswegen die sechs Zylinder), zwei Torhüter und ein Coach sollten für den uniho an diesem Sonntagnachmittag zwei Siege in die Wasserämter Heimat tragen. Zum Auftakt stand die erste Partie der Rückrunde gegen Tramelan, den Absteiger aus der 1. Liga, an. Die erste Saisonbegegnung hatte 8:8 geendet.

Der sechszylindrige Uniho-Motor zeigte keinerlei Anlaufschwierigkeiten: Nach knappen vier Minuten jubelte die neu formierte Rechtsauslegerlinie ein erstes Mal, drei Zeigerumdrehungen später wieder und nach knapp 12 Minuten ein drittes Mal. Komfortabler 3:0-Vorsprung zur Pause? Keineswegs! Tramelan hielt sich in der Partie, kam mit zwei schnellen (und teilweise glücklichen) Toren auf 2:3 heran. Pause, durchschnaufen.

Im 2. Durchgang gelang Tramelan der 1. Treffer zum Ausgleich. Das Fanionteam des uniho bewies aber ein weiteres Mal in dieser Saison, dass solche Spielverläufe kein Schwachpunkt mehr sind. Der umformierte Linksauslegerblock liess sich ebenfalls einen Treffer gutschreiben und führte so das Hin und Her weiter. Tramelan antwortete, ebenso der uniho, doch Tramelan glich noch ein weiteres Mal aus. Es sollte der letzte Treffer für die Bern-Jurassier bleiben in dieser Partie. Das sechszylindrige Monster aus dem Wasseramt hatte sein Pulver aber noch nicht verschossen: Dreimal traf der uniho noch, davon einmal ins leere Tor, und sicherte sich damit den ersten, verdienten Sieg an diesem Sonntag.

Uniho : Mümliswil 8:4

Um, wie bereits im letzten und vielfach gescholtenen Bericht, wiederum ein Sprichwort in die Waagschale zu werfen lautete dieses für die zweite Partie des Tages: Hochmut kommt vor dem Fall.

«Jetzt hat es dem Schreiberling aber wieder einmal ins Köpfchen geschi…» möge sich nun manch jemand denken, der diesen Bericht liest. Für einmal ist dem aber nicht so. Dies zeigt ein Zitat aus dem Mümliswiler Matchbericht von Allerheiligen 2021: «Wenn man einen Blick zurück wagt, ist Derendingen einer unserer Lieblingsgegner. Egal wie gut oder schlecht wir jeweils spielen, gegen die Wasserämter schaute immer mindestens ein Punkt heraus.»

Uff! Grosse Worte, die da ein Schreiberlingkollege in die Tasten gehauen hat. Wie die Geschichte seither nämlich zeigt, ist Mümliswil einer der Derendinger Lieblingsgegner: Seit diese Zeilen den Weg in einen Mümliswiler Bericht geschafft haben, haben die Thaler stets gegen das Fanionteam des uniho verloren (Seiter: 1 Begegnung, 10:5 Sieg für den uniho). Bestrebt war die Equipe, diese Siegesserie auszubauen.

Das zeigte sich aber erst nach dem (zugegebenermassen wirklich hübschen) 0:1 für Mümliswil, das bereits nach wenigen Sekunden fiel. Erst danach kam der Sechszylinder (war es im ersten Spiel noch ein Benziner, dann jetzt halt eher ein Diesler) ins Rollen. Bis zur Pause führte der uniho 3:1, im Verlauf der zweiten Spielhälfte zog das Team dann bis auf 8:1 (!) davon. Ein bis dato souveräner und derweilen eiskalter, konzentrierter und starker Auftritt der Derendinger. Mümliswil versuchte sich über weite Strecken der zweiten Halbzeit ohne Torhüter und mit vier Feldspielern. Belohnt wurden die Thaler für diese Bemühungen erst spät, dafür gleich dreifach. Doch auch das war nicht genug, um den uniho aus der Ruhe, geschweige denn den Derendinger Sieg in Gefahr zu bringen. Mit 8:4 setzte sich der uniho durch und holte sich so vor der Weihnachtspause die zweite Vier-Punkte-Runde der Saison.

Das führt zu der pikanten Situation, dass Grosswangen (16 Punkte) vor dem uniho (15 Punkte) und Murgenthal (15 Punkte) in die Festlichkeiten zum Jahresende geht. Das Spitzentrio ist durch nur einen Punkt getrennt, was Hochspannung für die vier verbliebenen Runden verspricht. Noch etwas pikanter: Grosswangen und Derendingen treffen im jeweils letzten Spiel der Saison noch aufeinander. Was wohl bis da noch alles geschieht?

Das könnte nur ein Blick ins Orakel zeigen, den wir aber nicht wagen wollen. Viel lieber blicken wir in die nähere Zukunft und wünschen allen, die dem uniho in irgendeinem Sinne nahestehen (und natürlich auch allen anderen) erholsame und frohe Festtage im Kreise der Liebsten. Wir danken unseren Fans für den herzlichen Support und verabschieden uns, bis zum 22. Januar. Dann geht es weiter mit den Knüllerpartien gegen die Raccoons aus Herzogenbuchsee und (ja, schon wieder) gegen Mümliswil. Austragungsort: Die Mitte in Derendingen. Publikum: äusserst willkommen!