Advent, Advent, der uniho brennt! Und das im positiven Sinne, denn zur 5. Runde in „Buchsi“ reiste das Fanionteam des uniho als Tabellenfünfter an. Die Heimrunde vor Zweiwochenfrist kam für die Equipe des Trainergespanns Ackermann/Fankhauser zum idealen Zeitpunkt. Mit der ersten 4-Punkte-Runde für das Herren 1 seit Februar 2018 schaffte man sich die tolle Ausgangslage für die Partien gegen das Heimteam und den Leader aus Nuglar. Gedanklich lag der Fokus wohl dementsprechend bereits auf dem Spitzenkampf gegen die Baselländer.
Uniho vs. Racoons Herzogenbuchsee II 6:6
Elf Feldspieler und zwei Torhüter reisten mit dem Trainergespann zum heutigen Spielort. Auch mit einem solch breiten Kader dürfte das Fanionteam schon lange nicht mehr an einen Spieltag in der 2. Liga angereist sein. Nun denn: Nachdem sich Torhüter Kohler an der Heimrunde unglücklich verletzt hatte, wurde mit Jungspund Kolly ein zweiter Schlussmann aufgeboten. Der Jungspund kam dann auch sogleich für die erste Partie gegen den Kontrahenten aus dem hinteren Mittelfeld zum Handkuss.
Nicht wie zuletzt schaffte es der uniho, euphorisch in diesen Sonntag zu starten. Die ersten paar Einsätze blieben ohne eigenen Treffer und nach rund drei Minuten geriet man in Rückstand. Während fast zehn Minuten fielen keine weiteren Treffer, bis der Ball erneut hinter dem jungen Schlussmann im Netz zappelte. Nun waren die Derendinger wach: Nur rund eine halbe Zeigerumdrehung später netzte Nüni Nünlist auf Vorlage von Ceunz Küenzi zum Anschlusstreffer ein. Exakt drei Minuten später war die Partie ausgeglichen: Ceunz Küenzi feuerte den Ball ins hohe rechte Eck zum Ausgleich. Doch nur kurz währte die Freude, denn weniger als eine Minute später ging das Heimteam erneut in Führung. Pausenrückstand für den uniho? Keineswegs. Eine Minute vor der Sirene zwang Nüni Nünlist den Ball, erneut assistiert von Ceunz Küenzi, über die Linie zum Ausgleich.
Für die zweite Halbzeit verliess Jungspund Kolly den Kasten, da er trotz einer wirklich ansprechenden Leistung das Gefühl hatte, heute nicht auf dem Level spielen zu können, das er eigentlich von sich kennt. So kam Torhüter Kohler wieder zwischen die Pfosten und sah sich sogleich einiger Arbeit entgegengestellt. Stöbi Glauser konnte nach 100 Sekunden im zweiten Durchgang den Ball von der Linie kratzen. Da er dabei aber den Fuss im Schutzraum hatte und den Stock zu hoch hielt, gab es einen Strafstoss für die Buchsener. Diesen konnten die Gastgeber nicht nutzen: Der Schütze setzte den Ball an den Pfosten, die Rettungsaktion des Zuschauermagnets war erfolgreich, weiterhin ausgeglichener Spielstand. Doch keine 90 Sekunden später lag Buchsi wieder mit einer Länge in Front. Ein Pass in den hohen Slot wurde erfolgreich abgeschlossen. Die Derendinger liessen sich aber nicht fallen, suchten den Ausgleich und fanden diesen: Zuschauermagnet Stöbi Glauser zeigte, dass auch er den Airhook beherrschte und hob den Ball prächtig in die Maschen. Wieder ausgeglichen, und nun kam die Schlussphase.
Rund fünf Minuten vor Schluss mussten die Derendinger in Unterzahl agieren und kassierten in dieser den fünften Gegentreffer. Neuerlicher Rückstand, doch einer zeigt sich seit seiner Rückkehr von einer Rückenverletzung von seiner absoluten Sonnenseite: Cedi da Frank furt Heer. Nach einem Zuspiel des nächsten Rückkehrers im Kader des uniho, Croissant Bösiger, traf der professionelle Autotester zum erneuten Ausgleich. 5:5, noch vier Minuten verblieben. Eine Minute später hob der Unparteiische seinen Arm und schickte einen Buchsi-Spieler auf die Strafbank. Das Vergehen: Bodenspiel. Ein Glücksfall für den uniho, in dieser heiklen Phase in Überzahl agieren zu können, kann entscheidend sein. Das wissen natürlich auch Cedi da Frank furt Heer und Nüni Nünlist. Der Autotester legte für den Kämpfer auf und Nüni Nünlist traf rund zwei Minuten vor Schluss zur erstmaligen (!) Führung des uniho. Doch die Racoons gaben sich nicht auf, waren noch nicht am Boden, denn sie fanden ebenfalls eine Antwort und den Ausgleich. Es sollte der letzte Treffer der Partie bleiben.
Uniho vs. Nuglar 7:6
Ein Unentschieden zum Auftakt in den ersten Advent, das möge zwar akzeptabel klingen, war für die ambitionierten Derendinger zu wenig. So kam es in der Garderobe vor dem Spitzenkampf auch zu Diskussionen. Nichtsdestotrotz: Ein Vollerfolg gegen den Leader war Pflicht.
So startete der uniho wieder mit viel Mut, Kampfgeist und Energie in die Partie. Nur 36 Sekunden vergingen, bis die Derendinger Bank ein erstes Mal zum Jubel ansetzte: Nüni Nünlist hatte zur Führung eingenetzt. Genau so weiter war die Devise. Verständlicherweise gelang das nicht ganz, denn der Gegner aus Nuglar stand nicht grundlos an der Tabellenspitze nach vier gespielten Runden. So dauerte es fast acht Minuten, bis der nächste Treffer fiel. Und er fiel nicht für den uniho. Aus einem Getümmel vor dem Tor der Derendinger erzielten die Baselbieter den Ausgliech. Nun dauerte es fast neun Minuten, bis wieder jemand jubeln durfte. Dank Import CJ waren es die Derendinger, welche über die Führung jubeln durften. Croissant Bösiger durfte sich übe seinen zweiten Comeback-Assist freuen. Nun jedoch ging es schnell: 75 respektive sieben Sekunden vor der Halbzeit traf der Leader doppelt, die Derendinger mussten in Halbzeit zwei einen minimalen Rückstand wettmachen.
Spannung war also für die zweiten 20 Minuten garantiert. Die Derendinger wollten den Leader im zweiten Aufeinandertreffen (die erste Begegnung hatte 7:7 geendet) unbedingt bezwingen und kamen genau so aus der Garderobe. Keine zwei Minuten dauerte es, bis der Ausgleich zustande kam. Rückkehrer Croissant Bösiger liess es sich nicht nehmen, sich auch noch als Torschütze eintragen zu lassen. Nach einem Abschluss von Cedi da Frank furt Heer liess sich Croissant die Ruhe nicht nehmen und knallte den löchrigen Ball in den Torhimmel. Doch, wie so oft in dieser ausgeglichenen Gruppe der 2. Liga, mussten die Derendinger keine 90 Sekunden später schon wieder einen Rückstand wettmachen. Dies gelang postwendend: Eine Freischlagvariante des ersten Blocks brachte den neuerlichen Ausgleich durch Nüni Nünlist auf Vorlage von Dextro Energy Kiener. Der Torschütze war es auch, der für die nächste nennenswerte Szene mitentscheidend war. Der an diesem Tag zum besten Spieler der Partien gewählte Nüni Nünlist umkurvte nach einem Konter das gegnerische Tor. Ein Verteidiger klärte den „Buebetrickli“-Versuch auf der Linie – jedoch regelwidrig. Wie aus der ersten Partie des Tages bekannt, darf nämlich kein Spieler im eigenen Schutzraum den Ball spielen. Der fällige Penalty war ein Fall für Zuschauermagnet Stöbi Glauser. Mit seiner bekannten Ruhe lief er an und liess dem gegnerischen Schlussmann nicht den Hauch einer Chance. 5:4 für den uniho, doch noch verblieben mehr als zehn Minuten zu spielen. Genügend Zeit um einen 1-Tore-Rückstand aufzuholen – oder ihn auszubauen. Die Derendinger nahmen sich zweiteres zu Herzen: Direkt nach Wiederanpfiff bediente Croissant Bösiger – welch gelungenes Comeback des ehemaligen Phoenix – Cedi da Frank furt Heer. Tor, Zwei-Tore-Vorsprung. Ausreichend? Keineswegs! Wieder direkt nach dem Bully erkämpfte sich Dextro Energy Kiener den Ball, zog herrlich in die Mitte und traf mit einem Distanzschuss zum vielumjubelten 7:4. Feierabend? Keineswegs! Weiterhin verblieben rund neun Minuten zu spielen, Nuglar versuchte mit einem Time-Out den Rhythmus der Derendinger zu brechen und versuchte bald darauf mit vier Feldspielern und ohne Torhüter die Aufholjagd zu starten. Sechs Minuten vor Schluss trafen die Basler zum 5:7, kein Problem, die Reserve betrug weiterhin zwei Tore. Doch im Kleinfeld-Unihockey zwei Treffer in sechs Minuten zu erzielen ist keine Kunst. Deshalb kämpften die Basler, ebenfalls die Derendinger. 23 Sekunden verblieben zu spielen, als Nuglar der sechste Treffer gelang. Hitchcock wäre stolz gewesen auf diesen Spielverlauf. Nuglar suchte den Ausgleich, doch die Derendinger liessen sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Endgültig war die Partie vorbei, als die Sirene erklang und auf der Anzeigetafel weiterhin sieben Tore auf Derendinger Seite gegenüber sechs auf Nuglar-Seite standen. Feierabend.
Eine gewisse Feierstimmung ist allemal angebracht. Sieben Punkte holte der uniho aus den letzten vier Spielen. Damit hat sich die Equipe aus dem Abstiegsgebiet in die obere Tabellenregion gekämpft. Und bald gibt es noch mehr zu feiern, denn die Adventszeit hat begonnen. In diesem Sinne verabschiedet sich das Herren 1 in die Weihnachtspause. Erst am 23. Januar geht es weiter, und dann auch nicht mehr am frühen Morgen. In Oensigen spielt das Fanionteam um 12:40 Uhr erneut gegen die Racoons und um 15:25 Uhr gegen Riehen. Die Rückrunde ist lanciert, und der uniho mittendrin im Spitzenkampf!
Nici Kohler, Goalie Fanionteam