5. Runde – Herren I – Schönbühl

Statt einem Sonntagsbraten standen für das Fanionteam des uniho gestern Mittag zwei ganz andere Leckerbissen auf dem Programm: Duelle mit dem Tabellenzweiten Schatrine Bellach und dem drittplatzierten SV Krauchthal. Ein schönes Weihnachtsgeschenk, sich noch einmal zwei interessante Spiele liefern zu dürfen.

uniho vs. Schatrine Bellach 7:0

Ein Duell mit viel Historie, in dem in früheren Jahren auch des Öfteren einmal die Nerven blank lagen. Der uniho und die Schatriniaten lieferten sich stets hart umkämpfte, teils spektakuläre (vergessen wir nicht den Sieg der Derendinger im Ligacup vor einigen Jahren nach Verlängerung) und nicht selten hochstehende Begegnungen. Auch wenn die Derendinger drei der letzten vier Aufeinandertreffen für sich entscheiden konnte, galt es den stets gefährlichen Gegner nicht zu unterschätzen. Trotz einiger kleiner Malheurs wie vergessener Hosen oder unauffindbarer Captain-Binden, startete der uniho gut in die Partie und konnte relativ früh mit 1:0 in Führung gehen. Vor dem Pausentee durften die Derendinger noch zwei weitere Treffer bejubeln, sodass es mit einem 3:0 zum Durchschnaufen ging.

Zum Start in die zweite Hälfte versuchten die Schatriniaten mit allerlei Überzeugung, die Derendinger aus dem Konzept zu bringen. Das aggressive Forechecking sollte allerdings ein Schuss ins eigene Bein sein: Der uniho bewahrte Ruhe und zeigte teils traumhafte Konterkombinationen, die binnen drei Minuten zum Start in den zweiten Durchgang mit den Treffern zum 4 respektive 5:0 belohnt wurden. In der Folge entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe, doch die Bellacher Angriffe wurden immer wieder im Keim erstickt, Schüsse geblockt und die Derendinger zeigten sich selbst kaltschnäutzig. Auch drei kleine Strafen (davon eine gegen Torhüter Kohler) brachten Bellach nicht den ersehnten Ehrentreffer. So durfte der uniho nach 40 Minuten über einen 7:0-Erfolg und Torhüter Kohler über seinen ersten Karriere-Shutout nach über 13 Jahren zwischen den Pfosten jubeln.

uniho vs. SV Krauchthal 9:4

Aller Freude zu Trotz ist auch ein 7:0 nicht mehr als zwei Punkte wert. Umso wichtiger war es, auch im zweiten Spiel mit vollem Elan den Sieg zu suchen. Denn: Mit einem weiteren Vollerfolg war in der Tabelle ein Sprung aus dem Mittelfeld auf Position 2 hinter dem (man muss es sagen: unangefochtenen) Leader aus Lohn möglich.

Wiederum gelang den Derendingern ein vorzüglicher Start in die Partie und die ersten zwei Tore fielen bis zur Hälfte von Halbzeit 1. In der Folge langte sich aber der eine oder andere Spieler des Fanionteams vermehrt an die Stirn: Zunächst wurde Krauchthal ein (aus Sicht der gesamten Bank) fragwürdiger Penalty zugesprochen (den aber Torhüter Christ souverän parierte) und kurze Zeit später wurde ein (regulärer) Treffer des uniho nach einem Freischlag aberkannt. Ärgerlich, aber nicht weiter dramatisch und für das Fanionteam kein Grund, sich aus der Ruhe bringen zu lassen. Auch auf diese Rückschläge fand das Herren I an diesem Sonntag die richtigen Antworten und erzielte kurze Zeit später das viel umjubelte 3:0. In der Folge fand aber Krauchthal in die Partie und kam bis zur 18. Minute auf 2:3 heran. Zwei Sekunden vor der Halbzeitpause durften aber erneut die Derendinger jublen: Das 4:2 war ein unheimlich wichtiger Treffer zum perfekten Zeitpunkt.

Im zweiten Durchgang wurde die ohnehin schon harte Partie zunehmend ruppiger. Beide Seiten scheuten sich nicht davor, den Körper in Zweikämpfen einzusetzen. Und trotz teils unfairer und unsauberer Aktionen, blieben die Derendinger erstaunlich ruhig. Eine Fähigkeit, die man sich in den vergangenen Jahren angewöhnt hat – sie sollte sich noch auszahlen. Der Schiedsrichter liess viel zu viel laufen und griff erst zu spät ein, um das brutale Spiel zu beruhigen. Die Folgen dessen werden weiter unten erläutert. Nun denn: Der uniho liess sich, wie gesagt, nicht beirren und baute den Vorsprung bis auf 7:2 aus. Was dann folgte, war der Auftritt der beiden Nünlist: Nach einer Strafe gegen Derendingen mussten zwei Minuten in Unterzahl bewältigt werden. Krauchthal zog zu diesem Zeitpunkt, mehr als 7 Minuten vor Schluss, bereits den Torhüter und versuchte mit 4 gegen 2 Spielern, noch einmal etwas bewirken zu können. Während rund 90 Sekunden aber liessen die beiden Nünlists auf Seiten des uniho sich davon nicht beeindrucken, behaupteten den Ball und setzten unter tosendem Applaus von Bank und Tribüne gar immer wieder zum Angriff an. Auch wenn noch ein Treffer von Krauchthal in Überzahl zugestanden werden musste: Dieser Einsatz und dieser Wille war symbolisch für den Derendinger Auftritt.

Gefährlich wurde es resultatmässig nicht mehr (9:4 siegte der uniho), allerdings musste Jung Bucher um seine Zähne zittern. Der Rundumschlag des unbeliebtesten Gegenspielers an diesem Sonntag auf Kopfhöhe des Derendinger wurde – korrekterweise – mit einer roten Karte geahndet. Es war 30 Sekunden vor Schluss der Gipfel dieses überharten Spiels, das der Schiedsrichter leider nicht zu kontrollieren vermochte. Trotzdem sei hier auch noch erwähnt, dass uns nicht diese unfaire Szene, sondern mehr eine der fairsten, die wir je erlebt haben, in Erinnerung bleiben wird: Beim Stand von 5:2 sprang ein Ball von einem (nicht korrekt zusammengesetzten) Bandenteil bei einer Derendinger Auslösung einem Krauchthaler direkt auf die Schaufel. Dieser hatte nur noch Torhüter Christ vor sich – entschied sich aber, nicht abzuschliessen, sondern dem uniho den Ball zurückzugeben. Für diese unglaublich faire Geste sagen wir: Danke. Schön, dass es auch im harten Kampf solche Szenen gibt.

Mit vier Punkten und als Tabellenzweiter geht es nun in die Weihnachtspause. Der uniho freut sich, am 19. Januar mit Duellen gegen den UHC Seedorf und (erneut) gegen Schatrine Bellach ins neue Jahr zu starten und wünscht allen frohe Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr!