4. Runde – Derendingen

Des Morgens früh spielt der uniho seine Partien, so das Motto des Fanionteams in der Saison 2019/20. Auch für die Heimrunde änderte sich an der Einteilung nichts – um 09.00 Uhr und um 10.50 Uhr musste die Equipe von Coach Ackermann bereits antreten. Die Gegner mit dem SV Krauchthal einerseits eher unbekannt, mit den Oensingen Lions dagegen sehr bekannt.

Mehr oder weniger pünktlich trafen die einzelnen Akteure der Mannschaft im Unihockeytempel zur Mitte ein. Für den Verzehr des obligaten Kaffees der Routiniers, der Gipfeli der Beständigen und Bananen der Frischen war noch genügend Zeit vorhanden. 

Als dann jedes kleine Ritual erledigt war, begab sich die Mannschaft ein erstes Mal auf das Spielfeld. Nach einem kurzen Aufwärmen und dem Warmschiessen der beiden Torhüter – erstmals in dieser Saison konnte auch Zige Ziegler mit dem Fanionteam dabei sein – ging es auch schon los mit der frühmorgendlichen Partie gegen den unbekannten Gegner aus dem Emmental.

Uniho : SV Krauchthal 8:8

Oft schon verschlief eine uniho-Mannschaft den Start einer Partie. An diesem Sonntag schien es zunächst allerdings nicht so abzulaufen; nur etwas mehr als dreissig Sekunden benötigte Scharfschütze Nüne Nünlist – bedient von Frank furt Cedi da Heer – um seine Farben in Front zu bringen. Genau der Start, den man sich gewünscht hatte.
Dem Tonfall der einleitenden Worte konnte vielleicht schon entnommen werden, dass es nicht in diesem Stile weiterging. In den nächsten 270 Sekunden liess sich die Mannschaft von Coach Ackermann gleich vier Mal übertölpeln – 1:4 nach fünf Minuten. Bereits früh musste der Coach sein Time Out nehmen, um die Mannschaft wieder auf Kurs zu bringen. Als die Derendinger nach achteinhalb Minuten auch noch in Unterzahl agieren mussten – ein Wechselfehler – schien die Messe schon früh gelesen.
Der Emmentaler Gegner hatte die Rechnung aber ohne das aggressive Boxplay – und den rechten Torpfosten – gemacht; die Derendinger zeigten sich aufmüpfig, ersetzten Goalie Kohler immer wieder durch einen dritten Feldspieler und kamen so in Unterzahl nach einem unwiderstehlichen Sololauf von Böse Croissant Fromage Bösiger zum zweiten Treffer.
Die Moral war wiederhergestellt, und als Capitano Abegglen auf Vorlage von Kuenz Küenzi nach dreizehn Zeigerumdrehungen den Anschlusstreffer erzielte, war die Mannschaft endgültig wieder im Spiel. In der 16. Minute kam dann endlich der Moment, auf den die Mannschaft bereits seit der ersten Runde anfangs Oktober gewartet hatte; Frischling Leouhe Boom Hubmann pflanzte sich im Slot vor die Nase des gegnerischen Torhüters, Wysu Wyss zog ab und via Fuss von Boom, Stock und Verteidiger ging der Ball irgendwie ins Tor. Ein immens wichtiger Treffer noch vor der Halbzeit, und dass es kein Traumtor war, macht den Treffer umso schöner.

Im zweiten Spielabschnitt waren es die Krauchthaler, die den ersten Marker setzten und in der 24. Minute zur 5:4-Führung trafen. Das Fanionteam des uniho war sich aber um eine Antwort nicht zu Schade; Altmeister Gonzo Gonzales auf Vorlage von Uraltmeister Bob Ackermann, Uraltmeister Bob Ackermann höchstpersönlich mit der Geduld und Erfahrung des Methusalem und Frank furt Cedi da Heer auf Vorlage von Nüni Nünlist schossen den uniho bis in die 32. Minute mit 7:5 in Front.
Auf den erneuten Anschlusstreffer der Emmentaler antworteten die Derendinger mit Capitano Abegglen, der eine Freischlagvariante auf Vorlage von Kuenz Küenzi in den Maschen versenkte. 8:6 und die letzten drei Minuten würden gerade anbrechen.
Der Übungsleiter des SV Krauchthal bediente sich nun auch seiner Auszeit und hoffte auf einen ähnlichen Effekt, wie das Derendinger Time Out hatte. Mit 4:3 Feldspielern drückten die Krauchthaler ordentlich auf das Tor der Derendinger und kamen in den Schlussminuten so noch zum 8:8-Ausgleich. Ein spektakuläres Spiel, das im Endeffekt mit einem gerechten, wenn auch, für die uniho-Equipe, schmerzvollen, Unentschieden endete.

Nur kurz war Erholung angesagt; bereits um 10:50 Uhr stand die nächste Partie an, so konnte man nur kurz mit den bekannten und verwandten Zuschauern auf der Tribüne plaudern, bis es wieder ans Aufwärmen, Warmschiessen und schliesslich Match spielen ging.

Uniho : SC Oensingen Lions 5:5

Während die Krauchthaler vor der ersten Partie noch von Coach Ackermann als ähnlich schnelle und schnell eingestellte Mannschaft vorgestellt wurden, so kannte man die Oensinger in dieser Hinsicht differenziert aus diversen Testspielen und auch Ernstkämpfen. Langsam sind sie keinesfalls, aber die Mannschaft spielt geduldiger und weniger auf Tempo ausgelegt.

So ging es in dieser Partie auch nicht los wie die Feuerwehr, fast fünf Minuten und eine Überzahlsituation brauchte das Heimteam, um durch Wysu Wyss, auf Vorlage von Nüni Nünlist, mit einer wunderbaren Überzahlkombination in Führung zu gehen. Keine Zeigerumdrehung später jedoch, musste Neo-Herren-Eins-Spieler Zige Ziegler den Ball auf der Gegenseite ebenfalls aus dem Netz fischen – ein Weitschuss.
In Minute zehn war es wiederum an den Derendingern, Bewegung auf die Anzeigetafel zu bringen; Böse Croissant Fromage Bösiger traf auf Vorlage von Stöbi Glauser zur erneuten Führung – nur, um 40 Sekunden später schon wieder ein Unentschieden auf der Anzeige zu sehen. Das Prozedere wiederholte sich nach dem 3:2 durch Bob Ackermann, auf Vorlage von Gonzo Gonzales, ebenso wie nach dem 4:3 durch Nüni Nünlist, assistiert von Stöbi Glauser, und dem 5:4 durch Böse Bösiger in Überzahl auf Vorlage von Bob Ackermann.

In Halbzeit zwei waren es wiederum die feindlich gesitteten Spieler, die zuerst die Hände gen Himmel zum Juble reissen durften, und nach rund 22 Minuten erstmals in Front lagen. Als in der 31. Minute eine Freischlagvariante der Derendinger ohne Torhüter misslang und der Ball ins eigene Tor kullerte, sah man sich einem zwei-Tore-Rückstand entgegengestellt. Die Köpfe des Heimteams aber wurden nicht hängengelassen; Kuenz Küenzi mit seinem gefürchteten blinden Drehschuss in die nahe Torecke brachte in Minute 34 die Hoffnung auf einen Punktgewinn zurück.
In den Folgeminuten machten die Derendinger ordentlich Druck, hatten zahlreiche Chancen, aber lange wollte der Ausgleich nicht gelingen. 96 Sekunden vor Schluss kam dann der grosse Auftritt von Stöbi «ig spiele für d Zueschauer!» Glauser, der auf Vorlage von Frank furt Cedi da Heer den vielumjubelten Ausgleich erzielte. Trotz zweier Ballverluste in den letzten zehn Sekunden, konnte das Fanionteam des uniho dieses Unentschieden halten – Goalie Zige Ziegler parierte in den Schlusssekunden noch zweimal stark, um diesen zweiten Punkt an diesem Sonntag auch in trockene Tücher zu bringen.

Es sind zwei weitere wertvolle Punkte auf das Konto der uniho-Mannschaft, erstmals in dieser Saison mit zwei Unentschieden. Beim anschliessenden Supporter-Apéro – vielen Dank Coach Ackermann fürs Organisieren und parat machen und wegräumen! – konnte sich die Mannschaft gemütlich unterhalten und die weiteren Spiele beobachten. Es wurde an diesem Sonntag wieder einmal klar, dass in der 2. Liga Gruppe 2 jeder jeden schlagen kann, dieser Tatsache sicherlich auch geschuldet steht das Fanionteam weiterhin auf Rang fünf, der Abstand nach ganz oben wird kleiner, die Reserve nach ganz unten aber auch.

Wer diese Spannung auch kaum aushält und die nächsten Spiele schon herbeisinnt, der kann sich glücklich schätzen, denn bereits am kommenden Sonntag, dem 01. Dezember und ersten Advent, steht das Fanionteam des uniho wieder im Einsatz; in der Heimat der Schatriniaten zu Bellach werden um 09:55 Uhr gegen den TV Lüterkofen und um 12:40 Uhr gegen den STV Kappel die Partien, die den Übergang zur Rückrunde bilden, ausgetragen. Es ist dies die letzte Chance, das Team im alten Jahr noch einmal wettkampfmässig zu beobachten; die Adventspause dauert bis zum 12. Januar an.

Nicola Kohler, Goalie Fanionteam