Keine Erholungszeit für das Fanionteam des uniho; nach der ersten Runde in Murgenthal war nur gerade eine Trainingswoche angesagt, bevor in Balsthal bereits wieder die Schwerter in einem Ernstkampf gekreuzt werden sollten. Zumindest wollte es die Spielansetzung mit dem Derendinger Team dieses Mal etwas gnädiger, erst um 12:40 Uhr und 15:25 Uhr absolvierte die Mannschaft ihre Partien gegen den BTV Bern, respektive den TV Grosswangen.
Um 11:15 Uhr besammelte sich die Mannschaft, in gewohnter Manier ohne Headcoach Ackermann, in der Mitte zu Derendingen, um gemeinsam die Anreise zur Haulismatt in Angriff zu nehmen. Es gelang diese Woche der Mannschaft, geschlossen und gemeinsam denselben Weg für die Anreise zu wählen und (hoffentlich) ohne Blitzgewitter auf der Autobahn in Balsthal anzukommen.
Die Vorbereitung auf die Partien gestaltete sich auf Grund der dreifachen Hallensituation deutlich einfacher als in der Einfachhalle von Murgenthal, die Unzufriedenheit über die Garderobensituation konnte dank freier Garderoben auch leicht behoben werden, und so stellte sich das Herren I auf einen neuen Gegner ein, den man noch nicht (oder kaum) kannte.
Uniho : BTV Bern 6:5
Einer der Frischlinge in der ausgeglichenen 2. Liga Gruppe 2 stand als erster Kontrahent auf dem Tagesmenu. Dank der Beobachtungskünste von Coach Ackermann und Stöbi Glauser hatte das Team auch bereits einen Eindruck, was vom Gegner zu erwarten war; läuferisch war der Gegner in die Kategorie Stöbi Glauser einzuordnen, technisch in jene von Bob Ackermann, hiess es. Was wie Hieroglyphen wirkt, war für das Team tatsächlich eine Hilfe, um den Gegner einschätzen zu können. Nun denn, das zehn Mann umfassende Kader (neun Feldspieler, ein Torhüter) durfte nun das Spielfeld betreten und sich eine Kostprobe des Gegner gleich selbst holen. Nicht lange sollte es dauern, bis der neu zusammengestellte Block 2 ein erstes Mal erfolgreich war; Capitano Abegglen versenkte auf Vorlage von Stöbi Glauser den löchrigen Ball bereits früh ein erstes Mal im Berner Netz. In der Folge lief das Spiel aber nicht unbedingt nach dem Gusto der uniho-Equipe; die Berner fingen sich nach dem frühen Gegentor schnell wieder und suchten ihr Glück vermehrt in der Offensive. Nach dem Ausgleich für den BTV und einer Strafe gegen die Mannschaft von Headcoach Ackermann, die von den Bernern ausgenutzt wurde, fand sich die Mannschaft in einer unangenehmen Situation wieder; in Rückstand. Dass auch noch eine 2 gegen 1 Situation zum 3:1 führte, war noch unglücklicher. Dass aber die Derendinger Mannschaft mittlerweile auch älter (wenn auch noch nicht alt) geworden ist, war an der Reaktion zu sehen; weniger als eine Minute brauchte Böse Bösiger, auf Vorlage von Wysu Wyss, um den Rückstand zu halbieren. Mit einem seiner gefürchteten Slapshots schaffte es Kuenz Küenzi wiederum nur zwei knappe Zeigerumdrehungen später den umstrittenen Ausgleich zu erzielen. Mit 3:3 ging es dann auch zum Pausentee.
Dass auch der neu zusammengesetzte erste Block sich versteht, war in Halbzeit zwei schnell sichtbar. Nüni Nünlist konnte, auf Vorlage von Böse Bösiger, den Führungstreffer erzielen, bevor es wieder der Captain auf Vorlage von Stöbi Glauser war, der die uniho Mannschaft erstmals mit zwei Toren in Führung brachte. Wiederum reagierten die Berner in diesem offenen Schlagabtausch schnell und erzielten den Anschlusstreffer, bevor sie rund sechs Minuten vor Schluss zum Ausgleich kamen. Im Kleinfeldunihockey noch eine Ewigkeit, diese sechs Minuten auf der Uhr, dennoch sollte es bis in die letzte Minute dauern, bis das Spielsekretariat wieder ein Tor nachzuführen hatte. Nach einer Balleroberung war es Böse Bösiger, der abzog und den Berner Torhüter unter seinem rechten Arm erwischte. Der Ball kullerte 30 Sekunden vor Schluss tatsächlich noch zum Siegtreffer für die Derendinger über die Linie. Zwei wichtige Punkte, die sich die Mannschaft wortwörtlich erkämpft hatte.
Uniho : TV Grosswangen 8:10
Der TV Grosswangen ist im Gegensatz zu den Neulingen aus der Hauptstadt ein alles andere als unbekannter Gegner. Zahlreiche Schlachten lieferten sich die schnellen Derendinger schon mit den Hünen aus Luzern. In der letzten Saison konnten die Wasserämter beide Partien siegreich gestalten, sollte diese Serie eine Fortsetzung finden?
Nach den Startminuten war dieses Szenario äusserst unwahrscheinlich; nach etwas mehr als 8 Minuten sah sich Headcoach Ackermann gezwungen, bereits sein Time Out zu nehmen. Zu schwach war die Mannschaft gestartet, bereits mit 0:3 im Hintertreffen. Zeitgleich mit dem Time-Out traf auch noch Unterstützung für die Tribüne ein; das Herren II, welches selbst in Horriwil im Einsatz gestanden hatte und sich zwei Punkte sicherte, traf geschlossen in der Haulismatt ein, um dem Fanionteam bitternötige Unterstützung zu bieten. Nach dem Katastrophenstart genau das, was die Mannschaft brauchte. Das Time-Out und der zusätzliche Support beflügelten die Mannschaft und es entstand ein solcher Schlagabtausch, wie man ihn aus den vorherigen Begegnungen mit den Waldenburgern, nein Obersiggenthalern, nein Oberentfeldnern, nein Grosswangenern, jetzt stimmt der Ort wieder, kannte. Nur gerade eine Minute benötigte Wysu Wyss nach dem Time Out, um auf Vorlage von Nüni Nünlist die Derendinger auch auf das Scoreboard zu bringen. Mit einem Dreifachschlag binnen 100 Sekunden verwandelten Nüni Nünlist, Capitano Abegglen und erneut Nüni Nünlist den zwei-Tore-Rückstand in einen minimalen Vorsprung. Kurz darauf wiederum antworteten die Grosswangener (einen erneuten Seitenhieb gegen den Trainer spart sich der Schreiberling an dieser Stelle) mit dem Ausgleich. Vor der Halbzeit scheiterten die Innerschweizer noch mit einem Penalty, und so ging es mit 4:4 in die Halbzeitpause.
Auf Grund einer späten Strafe in Halbzeit 1 gegen den TV Grosswangen konnte die uniho-Equipe mit einem Mann mehr in die zweite Spielhälfte starten. Ein Schuss, der allerdings nach hinten losging; nach einem Ballverlust konnte ein Grosswangen-Spieler alleine auf das Derendinger Tor losziehen; Notbremse, Penalty. Dieses Mal bewies der Schütze Nerven aus Stahl und versenkte die Kugel im Tor. Ein ärgerliches Gegentor, auf das die Derendinger allerdings wiederum zu reagieren wussten; Altmeister Bob Ackermann traf in gewohnter Manier aus dem Slot auf Vorlage von Kuenz Küenzi zum Ausgleich und Nüni Nünlist brachte seine Farben kurz darauf erneut in Führung. Das Auf und Ab nahm kein Ende, denn auch die Grosswangener waren noch lange nicht am Ende. Auf ihren Ausgleich folgte, in Überzahl, die erneute uniho-Führung durch Nüni Nünlist, dem Frank furt Cedi da Heer den Ball im Powerplay auflegte. Damit hatte Frank furt Cedi da Heer auch seinen verschuldeten Penalty sicherlich wiedergutgemacht. Postwendend glichen die Luzerner das Spiel aber erneut aus, mittlerweile standen auf der Anzeigetafeln je sieben Treffer, und kurz darauf gingen sie durch einen eher glücklich zustande gekommenen Treffer zur Führung. In den Gedanken noch das unglückliche 7:8 aus Derendinger Sicht am verarbeiten, liess sich Derendingen Goalie Nici Kohler direkt nach dem Bully von einem Weitschuss der Grosswangener zwischen den Beinen erwischen. Es war wohl der berühmte Treffer zu viel. In der Schlussphase warf das Fanionteam des uniho noch einmal alles nach vorne, musste den Grosswangenern das Stängeli zugestehen und konnte 30 Sekunden vor Schluss durch Nüni Nünlist (erneut assistierte Frank furt Cedi da Heer) nur noch Resultatkosmetik betreiben.
Damit steht die Wasserämter 2. Liga-Mannschaft nach zwei Runden und vier Spielen mit zwei Siegen und ebenso vielen Niederlagen im Tabellenmittelfeld auf Rang 5. Die Grosswangener mussten gegen Mümliswil in dieser Saison erstmals federn lassen, grüssen aber dennoch von Position 2 aus mit sieben von acht möglichen Punkten. Die Saison dauert aber noch lange, diese Momentaufnahme soll von niemandem überbewertet werden, vor allem nicht in der Gruppe 2.
Ein grosses Merci gilt es dem Support von Schwiegervätern und Spielerfreundinnen auszusprechen, die die Reise nach Balsthal zur Unterstützung des Herren I auf sich genommen haben. Ein gigantisches Merci an das Herren II, das nach den eigenen beiden Partien in Horriwil noch den Weg auf sich nahm und sogar noch das Hopfensäftli nach dem Match offerierte. Auch natürlich für die Organisation des anschliessenden gemeinsamen Nachtessens im Frohsinn Etziken, wo einige Spieler sich selbst masslos überschätzten und das Cordon-Bleu wohl zum Grossteil in den Tagen danach verzehren werden.
Weiter geht es für das Herren I am 03.11.2019 mit den beiden Partien gegen Schatrine Bellach, die nach der Cupniederlage im altehrwürdigen Mitteldorf diesen Sommer nach Revanche lechzen, und Unihockey Mümliswil im Oberstufenzentrum Hindelbank.
Nicola Kohler, Torhüter Fanionteam uniho