Der Anreiseweg der einzelnen Protagonisten war für das heutige Spiel sehr unterschiedlich und so wurde die eigentliche Besammlung direkt vor der Turnhalle in Köniz abgehalten. Nach einiger Zeit sind alle vor der Halle eingetroffen. Am längsten wartete man auf die beiden Lokalmatadoren, Briac «Brischu» Ledermann und Nick «Knick» Hostettler, welche trotz des kurzen Anreiseweges die Besammlungszeit ein wenig verpassten. Vor Ort eingetroffen deckte man sich noch mit Kaffee und Gipfeli ein, bevor man sich auf den Weg in die Garderobe machte.
Nach einem kurzen Einspielen war man bereit für den ersten Match gegen Deitingen. Das Einspielen war nicht sehr lang, aber die Schüsse fanden den Weg auf und ins Tor und so war man motiviert das Spiel in die richtigen Bahnen lenken zu wollen. Noch am Vorabend erteilte «Leohue» die Hiobsbotschaft, dass er aufgrund einer Verletzung am Knie nicht für den uniho auflaufen können wird. So übernahm dieser kurzerhand das Coaching. In der Garderobe wurden vom Interimscoach, die wichtigsten Informationen durchgegeben und auf was mach sich beim 1. Match besonders konzentrieren soll. Dabei stach vor allem ein Punkt heraus: Von Anfang an konzentriert spielen und nicht bereits früh in Rückstand geraten, war man doch bekannt dafür immer einem Rückstand hinterher rennen zu müssen. Danach peitschte man sich mit lauten Zurufen gegenseitig nach vorne und verliess die Garderobe in Richtung Spielfeld.
Uniho : TSV Unihockey Deitingen 4:3
Nach 3 Siegen in Folge zum Saisonstart, schmerzte die 10:1 Niederlage im letzten Spiel sehr und man wusste, dass sich in diesem Spiel einiges ändern muss, will man den Anschluss an die Spitze nicht verlieren. Man sah sich gezwungen im Training einige Änderungen am eigenen Spielsystem vorzunehmen und war voller Tatendrang, dies im Spiel gegen Deitingen umzusetzen. Nach einem konzentrierten Start dauerte es nur knapp zwei Minuten bis man, nein Sie haben es falsch vermutet, nicht in Führung ging, sondern bereits wieder in Rückstand lag. So nahm das Spiel seinen Lauf und man brachte es trotz zahlreichen Chancen nicht zu Stande, ein erstes Mal auf der Anzeigetafel zu erscheinen, zumindest was die Tore betrifft. Es kam also wie es kommen musste und exakt 8 Zeigerumdrehungen nach dem 1:0, lag man bereits mit 3:0 zurück. 5 Minuten vor dem Pausenpfiff ersetzte man bei einem Freischlag den Torhüter durch einen 4. Feldspieler und Maurice «Moritz» (Torver)bucher, traf zum 1:3 Anschlusstreffer. Ein Ruck ging durch die Mannschaft und 3 Minuten später war es Geburtstagskind Lucien der zum 2:3 traf.
In der Pause war man sich fest überzeugt, dass man dieses Spiel gewinnen würde, war man doch die deutlich bessere Mannschaft. Leo sprach von einem Funken, den man zum Schluss der 1. Halbzeit erzeugt hat, und das einzige Ziel nun war diesen Funken zu entzünden und ein Feuer zu entfachen.
Und tatsächlich glich man 20 Sekunden nach dem Pausentee aus. Es war nun ein hin und her, die Partie wurde immer wie hitziger (lag wohl an Leo’s Funken) und man wusste, dass jedes Tor entscheidend sein könnte. 10 Minuten vor Schluss schaffte man es den Ball über die Linie zu drücken. Die erstmögliche Führung tat gut und man wollte die zwei wichtigen Punkte unbedingt nach Hause bringen. Allerdings war dies leichter gesagt als getan, der Spielverlauf drehte sich nämlich und es war nun Deitingen, die sich in unserer Hälfte installierten und zahlreiche gute Möglichkeiten vergaben. Auch dank unserem Schlussmann Dome «Hexer» Christ. So rang man Deitingen nieder, auch weil uns das Glück in den letzten Minuten hold war. Gute Laune machte sich also im Team breit und man wollte nun, das Spitzenspiel gegen Köniz, seinerseits nicht weniger als der Tabellenzweite, gewinnen.
Torschützen: 2x Stalder, 1x Maurice, 1x Lucien
Uniho : Floorball Köniz 4:7
Ohne nennenswerte Veränderung ging man ins zweite Spiel, und man wusste genau was uns erwarten würde. Auch in diesem Spiel war das oberste Gebot nicht früh in Rückstand zu geraten und von Anfang an konzentriert zu spielen. Doch auch in diesem Spiel ging dieses Unterfangen deutlich in die Hose. Obwohl Köniz immer wieder dieselbe Angriffsauslösung praktizierte, war immer ein Gegenspieler frei und es war nicht verwunderlich, dass man nach 13 Minuten bereits wieder mit 0:4 zurücklag. Und diese Führung hätte, wohlgemerkt noch deutlich höher ausfallen können! Hätte unser 2. Goalie «Zige» Ziegler, nicht zahlreiche Glanzparaden gezeigt. Trotzdem hat man dieses Spiel noch nicht aufgegeben, wusste man um die eigene Qualität, Rückstände einzuholen, bescheid. So schoss man 19 Sekunden vor dem Pausenpfiff den 1:4 Anschlusstreffer.
Dies löste im Team einiges aus und man war sich in der Besprechung sicher dieses Spiel noch für sich zu entscheiden. Nach der Pause trat der uniho als ganz anderes Team auf, jegliche Angriffsversuche von Köniz verliefen im Sande und man konnte seinerseits in den Angriff übergehen. So stand es 10 Minuten vor Schluss, nach Treffern von Lucien, Yves und Maurice plötzlich 4:4 und die Euphorie war kaum zu bremsen. Der erneute Führungstreffer von Köniz zum 4:5 war logischerweise ein Dämpfer, aber aufgeben war trotzdem keine Option. Nach einem Handspiel von Briacs Schulter (ja, Sie haben richtig gelesen), glich Maurice in Unterzahl! zum 5:5 aus. Die Linien wurden bei beiden Mannschaften durchgewechselt und der Einzige, der sich noch auf dem Feld bewegte, war der Schiedsrichter, der offensichtlich weiterspielen wollte, da er den Ball nie im Tor gesehen hatte. Der Torhüter warf den Ball aus und auf der Anzeigetafel stand plötzlich wieder 4:5. Sichtlich gezeichnet von diesem einschneidenden Fehler versuchte man sich dennoch nochmals aufzurappeln und in den letzten Minuten den Ausgleich zu erzielen und ersetzte abermals den Torhüter durch einen 4. Feldspieler. Der Ausgleich war uns aber nicht vergönnt und man kassierte noch 2 Tore ins verwaiste Gehäuse. So setzte es die zweite Saisonniederlage ab.
Torschützen uniho: Lucien, Yves, Stalder, Maurice
Fazit: Am Ende des Tages war es eigentlich ein gelungener Spieltag, man wusste in beiden Spielen zu überzeugen. Das Problem ist jedoch augenscheinlich, dass man fast in jedem Spiel einem Rückstand hinterherlaufen muss und, dass dies einmal aufgehen kann und man die Partie dennoch für sich entscheidet, oder, dass es wie in diesem Spiel, am Ende mal nicht mehr reicht. Wenn man dies ändern kann, ist weiterhin eine Top-Platzierung möglich. Einziger Wehrmutstropfen des Tages: Roger «Hans» Hänsli, verlässt diese Woche die Bäume des Berner Waldes und reist nach Berlin in die Ferien und wird uns für eine Woche fehlen.
Luca Stalder